Oswald Achenbach
FUSSWEG VON ARICCIA NACH ALBANO MIT AUSBLICK AUF DIE RÖMISCHE CAMPAGNA
Öl auf Leinwand. 137 x 196 cm.
Osw. Achenbach 1893.
Die atmosphärisch bedingten Lichtwirkungen italienischer Landschaften haben Künstler aus dem Norden von jeher fasziniert, von den flämischen und deutschen Künstlern des 15. und 16. über die Nazarener des frühen 19. Jahrhunderts bis hin zu den Düsseldorfer Malerschülern. Insbesondere Oswald Achenbach, der bekannteste Vertreter der Düsseldorfer Malerschule, reiste vielfach in den Süden und bezog sein Motivrepertoire größtenteils aus dem Fundus italienischer Landschaften, die er dort gesehen hatte. Zu den bevorzugten Reisezielen vieler Künstler gehörte das Gebiet um den Albanersee südlich von Rom. In dieser Gegend, zwischen Albaner- und Nemisee, liegen entlang der Via Appia Antica die kleinen Städte Ariccia und Albano, die durch einen Fußweg miteinander verbunden waren, der Achenbachs großformatigem Gemälde den Bildtitel verleiht. In den für den Künstler charakteristischen Rosa- und Blautönen gibt Achenbach die Lichtstimmung der morgendlichen Landschaft mit einem Blick in die weite Ebene der Campagna wieder. Vergleichsweise großformatig in den Bildvordergrund gerückt ist eine souverän wiedergegebene Figurengruppe. Die beiden Frauen, von denen eine auf einem Esel reitet und ein Kleinkind in den Armen hält, sind in der farbenfrohen Landestracht gekleidet.
Das Kaiser-Wilhelm-Museum in Krefeld besitzt eine kleinformatigere Variante unseres Bildes, bei der es sich nach Mechthild Potthoff „um eine wenig später angefertigte Wiederholung des Motivs handelt.“ (op. cit., S. 291)
Provenienz
Galerie Paffrath, Düsseldorf, bis 1979. - Rheinische Privatsammlung.
Literaturhinweise
Mechthild Potthoff: Oswald Achenbach. Sein künstlerisches Wirken zur Hochzeit des Bürgertums. Studien zu Leben und Werk, Köln und Berlin 1995, S. 290f, Nr. 63.
Ausstellung
Oswald Achenbach, Kunsthaus Lempertz, Köln, 1995.