Ernst Wilhelm Nay
Crescendo
1963
Öl auf Leinwand. 162 x 130 cm. NAY - CRESCENDO - 1963
Öl auf Leinwand 162 x 130 cm, gerahmt. Rückseitig auf dem Keilrahmen signiert, datiert und betitelt 'NAY - CRESCENDO - 1963'. - Mit geringfügigen Altersspuren.
Scheibler 1074 (hier irrtümlich "Creszendo" betitelt"; die Abbildung steht auf dem Kopf)
Provenienz: Galerie Neher, Essen; Siggi and Sissy Loch Charitable Foundation
Ausstellungen: Bremen 2007 (Weserburg Museum für Moderne Kunst), Paint it Blue, ACT Art Collection Siegfried Loch, Ausst.Kat., S.19 mit Farbabb.
Essen 1987 (Galerie Neher), Blickpunkte Deutsche Kunst im 20. Jahrhundert nach 1950, Ausst.Kat., Bd.II, S.82/83 mit Farbabb.
„Crescendo“ gehört zu den Werken Ernst Wilhelm Nays, in denen die expressive Gestik des Lineaments das Thema der Scheiben bereits überlagert hat. Passend wählt der Künstler für dieses Gemälde als Bildtitel „Crescendo“, einen Begriff, der in der Musik den allmählichen Übergang vom piano zum forte, das Anwachsen des Tons, beschreibt.
Um 1962/1963 schreibt der Künstler: „Die absolute Malerei ist eine Eroberung unserer Zeit und durch nichts zu vernichten. Die absolute Malerei als Ausdruck der Selbstverwirklichung des modernen Menschen, mit ihr verbunden kosmische Elemente in der Symbolform der Scheibe und dazu Engramme, unbewußt entstandenen Signete. […] Die absolute Malerei als Ausdruck bindungsloser, unbändiger Freiheit des Menschen, Freiheit zur Selbstverwirklichung, das ist eine der epochalen Eroberungen der Gegenwart.“
Nay notiert am 24.7.1963: „Seit 1954 male ich mit den chromatischen Scheiben. Das hatte den Sinn, eine Satztechnik der Malerei zu finden, eine gesetzhafte Methode, die Malerei der Farbe etwa so zu ordnen, wie die Setzung der Töne in der Musik, sei es der alten oder der neuen. Tatsächlich entstand eine Ähnlichkeit zur seriellen Tonsetzung. Dieses formale Thema meiner Kunst […] ließ sich in ein logisches Gesetz nicht bannen. Sie hätte sich, abgelenkt durch die Logik, in sich zu Tode gebracht. So brach ich insofern aus, als ich - nachdem in jahrelanger Arbeit das mögliche Kompendium ausreichend verfestigt war - diese Scheibentechnik, diese Satztechnik der Scheiben mit der freien, absoluten Malerei in der freien Erfindung verband und so die Leidenschaft, das Erleiden sich wieder einfügen konnte, ohne daß Kunst zur Künstlichkeit verdammt bleibt.“ (Ernst Wilhelm Nay, in: E.W. Nay, Lesebuch, Selbstzeugnisse und Schriften 1931-1968, Köln 2002, S. 235 und S.239)
Werkverzeichnis
Scheibler 1074 (hier irrtümlich "Creszendo" betite
Provenienz
Galerie Neher, Essen; Siggi and Sissy Loch Charitable Foundation
Ausstellung
Bremen 2007 (Weserburg Museum für Moderne Kunst), Paint it Blue, ACT Art Collection Siegfried Loch, Ausst.Kat., S.19 mit Farbabb.
Essen 1987 (Galerie Neher), Blickpunkte Deutsche Kunst im 20. Jahrhundert nach 1950, Ausst.Kat., Bd.II, S.82/83 mit Farbabb.