Lot 822 D

Polyester-Harz und Lack, farbig gefasst, Höhe ca. 91 cm, auf Metallplinthe Höhe 2,5 cm, mit teils farbig gefasstem Keramikeinsatz im Vasenarm. Im Vasenarm seitlich auf einer Metallplakette mit dem Signaturstempel "Niki de Saint Phalle" und der Numerierung versehen. Exemplar 31/50. Edition Gérard Haligon (mit Prägestempel im Vasenarm). - Mit geringfügigen Altersspuren.

Diese Skulptur wurde in drei Farbvarianten in einer Auflage von jeweils 50 Exemplaren plus 10 Künstlerexemplaren herausgegeben.

Mit Zertifikat der Niki Charitable Art Foundation, Santee, Kalifornien.

Ausstellung: Ulm 1999 (Museum), Ludwigshafen 2000 (Wilhelm-Hack-Museum), Niki de Saint Phalle, Liebe, Protest, Phantasie, Ausst.Kat., S.55 mit Farbabb. (Abbildung eines anderen Exemplars)


„Meine erste Ausstellung mit Nanas nannte ich ‚Nana power'.
Für mich waren sie das Symbol einer fröhlichen, befreiten Frau.
Heute, nach beinahe 20 Jahren, sehe ich sie anders.
Ich sehe sie als Vorboten eines neuen matriarchalischen Zeitalters, von dem ich glaube,
daß es die einzige Antwort ist. Sie repräsentieren die unabhängige, gute, gebende und glückliche Mutter. Es überrascht daher nicht, daß sie so heftige Emotionen von Liebe und Haß in den Leuten hervorrufen. Der Betrachter wird mit seinen Gefühlen der eigenen Mutter gegenüber konfrontiert.“
(Niki de Saint Phalle, in: Brigitte Reinhardt (Hg.), Niki de Saint Phalle, Liebe, Protest, Phantasie, Ausst.Kat. Museum Ulm, Wilhelm-Hack-Museum, Ludwigshafen, 1999, S.50.)


„Niki de Saint Phalles unverwechselbares Credo, veröffentlicht 1980 im Katalog zur Retrospektive im Centre Georges Pompidou in Paris, lautet:

Ich liebe das Runde,
ich liebe das Runde, die Kurven, die Wellen,
Die Welt ist rund, die Welt ist eine Brust.
Rechte Winkel mag ich nicht.
Rechte Winkel machen mir angst.
Der rechte Winkel will mich umbringen.
Der rechte Winkel ist ein Messer.
Der rechte Winkel ist die Hölle.
Symmetrie mag ich nicht.
Ich mag das Unvollkommene.
Meine Kreise sind nie ganz rund.
Ich will es so.
Perfektion ist kalt.
Das Unvollkommene gibt Leben.
Ich liebe das Leben.“

(Niki de Saint Phalle, wiederabgedruckt in: Brigitte Reinhardt (Hg.), Liebe, Protest, Phantasie, Ausst.Kat. Museum Ulm, Wilhelm-Hack-Museum, Ludwigshafen, 1999, S.38)