Lot 321 R

Hans Purrmann - Langenargen mit Schloss Montfort

Auktion 1023 - Übersicht Köln
26.11.2013, 18:00 - Moderne Kunst
Schätzpreis: 70.000 € - 80.000 €

Hans Purrmann

Langenargen mit Schloss Montfort
1932

Öl 73,2 x 92,1 cm H. Purrmann

Öl auf Leinwand 73,2 x 92,1 cm, gerahmt. Unten rechts signiert 'H. Purrmann'. - Schöner farbfrischer, originaler Zustand. Mit minimalen rahmungsbedingten Bereibungen an der Oberkante sowie wenigen, sehr unauffälligen Farbverlusten.

Lenz/Billeter 1932/02 (hier mit SW Abb. und der irrtümlichen Maßangabe 58 x 73 cm)

Mit einer Echtheitsbestätigung von Felix Billeter, Hans Purrmann Archiv, München, vom 10. Oktober 2013. Das Gemälde wird in den Unterlagen des Hans Purrmann Archivs unter der Archiv-Nr. 1158 geführt.

Provenienz
Ehemals Privatsammlung Frankreich; Privatbesitz Frankreich

Das Bild gibt die topographische Situation in Langenargen am Bodensee wieder, wo Purrmann seit dem Ersten Weltkrieg ein Haus besaß. Aufgrund seiner an Henri Matisse geschulten Malweise lässt Purrmann hier eine gleichsam südlich anmutende Herbstlandschaft in kontrastreich leuchtenden Farben entstehen. Purrmann hat den Ort Langenargen an der Nordseite des Sees immer wieder gemalt. Einen sehr ähnlichen Bildausschnitt mit der Darstellung des im maurischen Stil erbauten Schlosses Montfort zeigt die ebenfalls 1932 entstandene Komposition "Landschaft bei Langenargen" (vgl. Lenz/Billeter 1932/01, Maße 60 x 73 cm). Unser sehr viel größeres Gemälde weist jedoch gegenüber der kleineren Fassung eine stärkere Durchgliederung in den Details und eine nuanciertere Farbigkeit vor allem im Vorder- und Mittelgrund auf und wird somit als das reifere der beiden Gemälde erkennbar. Durch das Blau des Himmels und des Sees entsteht hier eine offene lichte Weite und doch sind alle Bereiche durch ihre begrenzenden Formen, die gegenüberliegende Landzunge und das ferne Gebirge, kompositiorisch zusammengezogen. Häufig finden wir in Purrmanns Werk die Verdünnung der Farbe, wodurch das Prinzip der Transparenz von Licht und Raum zum Ausdruck kommt. Die Äste des als Repoussoir motivisch eingesetzten Baumes sind zugleich arabeskenhaft und spannungsvoll arrangiert. Das Bild überzeugt durch delikate Farbigkeit: den reizvollen Kontrast von Blau-, Grün- und Türkistönen und einem warmen, leuchtenden Umbra und Ocker.

Werkverzeichnis

1932/02 Lenz/Billeter

Zertifikat

Mit einer Echtheitsbestätigung von Felix Billeter, Hans Purrmann Archiv, München, vom 10. Oktober 2013. Das Gemälde wird in den Unterlagen des Hans Purrmann Archivs unter der Archiv-Nr. 1158 geführt.

Provenienz

Ehemals Privatsammlung Frankreich; Privatbesitz Frankreich