Deutscher Meister um 1600 - Christus am Kreuz mit den Heiligen Bruno, Hugo von Lincoln und Hugo von Grenoble - image-1

Lot 1124 Dα

Deutscher Meister um 1600 - Christus am Kreuz mit den Heiligen Bruno, Hugo von Lincoln und Hugo von Grenoble

Auktion 1029 - Übersicht Köln
17.05.2014, 12:00 - Gemälde und Zeichnungen alter Meister, Skulpturen
Schätzpreis: 25.000 € - 30.000 €
Ergebnis: 24.400 € (inkl. Aufgeld)

Deutscher Meister um 1600

Christus am Kreuz mit den Heiligen Bruno, Hugo von Lincoln und Hugo von Grenoble

Öl auf Leinwand (doubliert). 211 x 148 cm.

Das Altargemälde zeigt den gekreuzigten Christus mit den drei bedeutendsten Heiligen des Kartäuserordens. Der Ordensgründer Bruno von Köln ist kniend vor dem Kreuzesstamm dargestellt. Er entstammte einer Kölner Patrizierfamilie und zog sich 1084 in eine Einsiedelei bei Grenoble zurück, aus der sich das Kloster La Chartreuse und schließlich der 1170 von Papst Alexander III. anerkannte Kartäuserorden entwickeln sollte. Zur Rechten des Kreuzes steht der Hl. Bischof Hugo von Grenoble, der der neuen Ordensgemeinschaft Land im Chartreuse-Gebirge zur Verfügung stellte. Der Legende nach hatte der Bischof eine Vision, in der sich an dieser Stelle sieben Sterne niederließen, die für Bruno und seine ersten sechs Gefährten stehen. So gehören diese Sterne neben Mitra und Krummstab, die ihn als Bischof ausweisen, zu den Attributen des Heiligen. Links vom Kreuz befindet sich schließlich der Hl. Bischof Hugo von Lincoln mit seinen Attributen, einem Schwan und einem Kelch mit Jesuskind. Hugo von Lincoln wurde 1220 als erstes Mitglied des Kartäuserordens von Papst Honorius III. heiliggesprochen. Die Heiligsprechung des Ordensgründers Bruno von Köln erfolgte dagegen erst 1514 durch Papst Leo X.
Unser um 1600 zu datierendes Gemälde weist eine klar gegliederte Komposition auf mit dem hell erleuchteten Körper Christi im Zentrum und den drei im naturfarbenen Habit der Kartäuser gewandeten Heiligen vor tiefdunklem Hintergrund. Ergänzt wird die Darstellung durch anbetende Cherubim in der Himmelszone, während der Boden von Blumen und Gebeinen bedeckt wird. Die Thematik unseres Bildes lässt darauf schließen, dass es sich um ein Altargemälde handelt, das einst zur Ausstattung einer Kirche des Kartäuserordens gehörte. Dabei mag es sich um die Niederlassung in Köln, der Heimatstadt des Ordensgründers, handeln. Die Kölner Kartause St. Barbara wurde 1334 gegründet und bestand bis zur Auflösung im Zuge der Säkularisierung am 6. Oktober 1794. Ein weiterer Altar aus dieser Kirche von Anton Woensam (1493/1496-1541) wird heute im Wallraf-Richartz-Museum aufbewahrt (Inv.-Nr. 208).