Joseph Werner - Allegorie zur Vermählung des Grand Dauphin Louis von Frankreich und der Prinzessin Maria Anna von Bayern - image-1

Lot 1262 Dα

Joseph Werner - Allegorie zur Vermählung des Grand Dauphin Louis von Frankreich und der Prinzessin Maria Anna von Bayern

Auktion 1029 - Übersicht Köln
17.05.2014, 12:00 - Gemälde und Zeichnungen alter Meister, Skulpturen
Schätzpreis: 6.000 € - 8.000 €
Ergebnis: 6.710 € (inkl. Aufgeld)

Joseph Werner

Allegorie zur Vermählung des Grand Dauphin Louis von Frankreich und der Prinzessin Maria Anna von Bayern

Gouache auf Pergament, auf Holz montiert.. 20 x 27 cm (oval).

Joseph Werner war ein weitgereister, in vielen europäischen Höfen erfolgreicher Künstler aus Bern. Von 1662 bis 1666 war er am Hofe in Versailles tätig. Danach ließ er sich in Augsburg nieder, um von dort an die Höfe von München, Wien, Stuttgart, Mannheim, Innsbruck zu reisen und Aufträge auszuführen. Seinen künstlerischen Ruhm verdankt er weniger seinen Ölbildern, als seinen in Gouache-Technik ausgeführten Miniaturen. Im berühmten Miniaturen-Kabinett der Münchner Residenz ist Joseph Werner mit zahlreichen Werken vertreten.

Die Ehe der bayerischen Prinzessin mit dem Dauphin von Frankreich, dem ältesten Sohn des Sonnenkönigs, war ein europäisches Ereignis - obwohl Louis nie an die Regierung kam, da er vor seinem Vater starb. Auf unserem Bild ist er im Staffelei-Gemälde dargestellt. Die malende Gattin, deren Hand von Amor geführt wird, war das älteste Kind des bayerischen Kurfürsten Ferdinand Maria und damit die Schwester von Kurfürst Max Emanuel. Ein berühmtes Doppelporträt von Pierre Mignard aus dem Jahr 1687 zeigt die beiden Ehegatten zusammen mit ihren drei Söhnen; es befindet sich in Versailles.
Wegen des allegorischen Charakters ist anzunehmen, dass unser Bild noch vor der Heirat entstanden ist, die Eheschließung aber bereits vertraglich geregelt war. Damit ist es in das Jahr 1679 zu datieren.

Zertifikat

Ludwig Meyer, München 22.3.2001.