Emil Nolde - Sonnenblume und gelbe Dahlienblüte - image-1

Lot 231 D

Emil Nolde - Sonnenblume und gelbe Dahlienblüte

Auktion 1121 - Übersicht Köln
30.11.2018, 17:00 - Moderne Kunst
Schätzpreis: 120.000 € - 140.000 €
Ergebnis: 173.600 € (inkl. Aufgeld)

Emil Nolde

Sonnenblume und gelbe Dahlienblüte
Um 1930/1935

Aquarell auf dünnem Japanbütten 35,4 x 46,9 cm Unter Glas gerahmt. Unten rechts mit Feder in dunkler Tinte signiert 'Nolde.'. - In schöner Erhaltung; die obere linke Ecke minimal ausgedünnt.

Die Farben seines spätsommerlichen Gartens fängt Emil Nolde in dem hier vorgestellten lichten Aquarell ein. Das leuchtende Gelb und das Orange von Sonnenblume und Dahlie dominieren die Komposition und werden durch die Blütenstempel der weißen Blumen rechts fortgeführt. Kühl-dezente Kontraste setzen die blaue, lang herabreichende Blüte links und der hellgrau-violett ausgeführte Hintergrund. Der belaubte Zweig und das angedeutete Blattwerk sorgen für lebendige Akzente und verankern die scheinbar schwebenden Blüten im Bildgrund.
Noldes farbsatte Pflanzenaquarelle haben nur wenig mit dem klassischen Sujet des Blumenstücks gemein. Ihm kommt es weder auf die Schilderung eines schönen häuslichen Arrangements noch auf die botanische Bestimmbarkeit der Blumen an. Er schätzt ihre Farbigkeit an sich als bildwürdig und setzt sie in ausgewogenen, ihrem natürlichen Umfeld entlehnten Kompositionen um. Dabei gestaltet er seine Motive mit raschen, fließenden Pinselstrichen rein aus der Farbe heraus und lässt die Materialeigenschaften von Aquarellfarbe und Papier für sich arbeiten - so bilden sich etwa die weißen Blüten rechts gleichsam als Negativform durch das unbemalte Papierweiß ab.

Zertifikat

Mit einer Foto-Expertise von Manfred Reuther, Klockries, vom 11. September 2018; die Arbeit ist in seinem Archiv verzeichnet unter "Nolde A-97/2018".

Provenienz

Privatsammlung Rheinland; Lempertz Auktion 488, Kunst des 20. Jahrhunderts, 15. Juni 1966, Los 504 („Sonnenblumen“), mit Abb. Tafel 3; Galerie Nierendorf, Berlin; Westdeutsche Privatsammlung, seitdem in Familienbesitz