Gerhard Richter
Ohne Titel (18.Dez.1995)
1995
Öl auf Karton auf Unterlagenkarton. 29,7 x 42 cm (58 x 58 cm). Unter Glas gerahmt. Auf dem Unterlagenkarton signiert und datiert '18.Dez.1995 Richter'. Rückseitig auf dem Unterlagenkarton signiert und datiert '18.Dez.1995 Richter'. - Mit Atelier- und geringfügigen Altersspuren.
Gerhard Richter schichtet bei seinen ‚Abstrakten Bildern' mit der Rakel die Farben übereinander, so dass ein oszillierendes Farbspektrum die Arbeiten wie von innen heraus leuchten lässt. Stellenweise sind die Schichten durchlässig, so dass sowohl farblich als auch strukturell interessante Kompositionen entstehen: Bei der vorliegenden Arbeit etwa scheint der Bildgrund an einigen Stellen durch die oberste Malschicht hindurch und evoziert somit den Eindruck räumlicher Tiefe. Die Unvorhersehbarkeit des Endergebnisses stellt für den Künstler nach eigener Aussage durchaus eine Herausforderung dar: „Wenn ich ein Abstraktes Bild (bei den anderen ist die Problematik nicht unähnlich) male, weiß ich weder vorher, wie es aussehen soll, noch während des Malens, wohin ich will, was dafür zu tun wäre. Deshalb ist das Malen ein quasi blindes, verzweifeltes Bemühen, wie das eines mittellosen, in völlig unverständlicher Umgebung Ausgesetzten - wie das von einem, der ein bestimmtes Sortiment von Werkzeugen, Materialien und Fähigkeiten besitzt und den dringenden Wunsch hat, etwas Sinnvolles, Brauchbares zu bauen, das aber weder ein Haus noch ein Stuhl noch sonst irgendetwas Benennbares sein darf, der also draufloshaut in der vagen Hoffnung, dass sein richtiges, fachgerechtes Tun letztlich etwas Richtiges, Sinnvolles zustande kommen lässt.“ (Gerhard Richter, Notizen 1986, in: Hans-Ulrich Obrist (Hg.), Gerhard Richter, Text, Schriften und Interviews, Frankfurt am Main und Leipzig 1993, S.115)
Zertifikat
Mit schriftlicher Bestätigung vom Atelier Gerhard Richter, per Email, vom 11.4.2014.
Provenienz
Direkt vom Künstler