Günther Uecker
Weißes Feld
1995
Nagelung und Acryl auf Leinwand auf Holz. 63 x 43 x 14,5 cm. Rückseitig auf dem Holz signiert und betitelt 'WEISSES FELD Uecker' und mit Richtungspfeil.
In seinen Arbeiten visualisiert Günther Uecker, der sich seit den frühen 1950er Jahren mit dem japanischen Zen-Buddhismus beschäftigt, seine Lebenshaltung als Künstler und vor allem als Mensch. Seine Nagelungen sind durchgehend geprägt von der Auseinandersetzung mit Licht, Bewegung, der ‚idealen' Farbe Weiß und sind als Mittel einer Bewusstseinserfahrung, die im „Zustand Weiß“ kulminiert, zu verstehen: „Mehrere Weißstrukturen, die ich bewußt Objekte nenne, da sie sich von der bildhaften Projektion auf eine Leinwand unterscheiden, baute ich mit vorfabrizierten Elementen, wie Nägeln. Am Anfang benutzte ich streng gereihte Rhythmen, mathematische Folgen, die sich später auflösten in einen freien Rhythmus... Was mich in der Folge beschäftigte, war, eine Integration von Licht zu erreichen, welche die Weißstrukturen durch Lichtwechsel zu einer Schwingung brachte und als ein freier, artikulierter Lichtraum verstanden werden konnte. Ich habe mich für eine weiße Zone entschieden als äußerste Farbigkeit, als Höhepunkt des Lichtes, als Triumph über das Dunkel. Eine weiße Welt, glaube ich, eine humane Welt, in der der Mensch seine farbige Existenz erfährt, in der er lebendig sein kann. Diese Weißstrukturen können eine geistige Sprache sein, in der wir zu meditieren beginnen. Der Zustand Weiß kann als Gebet verstanden werden, in seiner Artikulation ein spirituelles Erlebnis sein.“ (Günther Uecker, Der Zustand Weiß, in: Stephan von Wiese (Hg.), Günther Uecker, Schriften, Gedichte, Projektbeschreibungen, Reflexionen, St. Gallen 1979, S.104.)
Zertifikat
Mit beiliegendem signierten Photozertifikat des Künstlers von 2014.
Provenienz
Galerie Eigen + Art, Berlin; Privatsammlung, Süddeutschland