H.A.P Grieshaber
Totentanz von Basel
1965/1966
Mappe mit 40 Original-Farbholzschnitten auf Japanpapier Kochi Meist 45 x 35 cm (67 x 52 cm) Einzeln signiert. Exemplar 19 von 30 arabisch nummerierten Exemplaren. - In farbig bedruckter Original-Leinenmappe 70 x 53 x 4,5 cm, im Impressum nummeriert. VEB Verlag der Kunst Dresden, 1966. - Teils mit marginalen Randmängeln. Die Textseiten mit Lichtrand, sonst in schöner Erhaltung.
Bei der Mappe "Totentanz von Basel" handelt es sich um eine der bekanntesten Holzschnittfolgen Grieshabers. Thematisch geht es einerseits um die Wiederaufnahme einer seit dem Mittelalter überlieferten Bildtradition: Ausgangspunkt für das vorliegende graphische Werk war der heute zerstörte, Mitte des 15. Jahrhunderts datierte "Totentanz" an der Friedhofsmauer des Baseler Dominikanerklosters, welcher 1621 noch von Merian in Stichen festgehalten wurde. Zugleich beinhaltet der vorliegende Zyklus Grieshabers aber auch einen politischen Zeitbezug, und ist zudem Ausdruck sehr persönlicher Erfahrungen: Ein leichter Herzinfarkt gemahnte den Künstler, dass das Leben stets an einem seidenen Faden hängt. Von Oktober bis Dezember 1965 malte Grieshaber an den sorgfältigen Entwürfen für die Serie. Noch im selben Monat entstanden dann die ersten fertigen Holzschnitte.
Werkverzeichnis
Fürst 66/1-66/40b
Provenienz
Erworben im Umfeld des Künstlers, seitdem Privatbesitz Süddeutschland
Literaturhinweise
vgl. u.a.: Hans Martin Rotermund, Totentanz von Basel/HAP Grieshaber, Dresden 1968 o.S.; Heinz Spielmann, HAP Grieshaber, Hamburg 1976, S. 18; Karl-Heinz Kukla/Horst Zimmermann, HAP Grieshaber Holzschnitte, Berlin/Rostock/Dresden 1978/79, S. 8; Margot Fürst, Grieshaber. Die Druckgraphik Werkverzeichnis Band 2, 1966 - 1981, mit einem Text von Heinz Spielmann, Stuttgart 1984, S. 10f; Ludwig Greve/Manfred Schneckenburger/Heinz Spielmann/Gunther Thiem, Grieshaber. Ein Lebenswerk 1909 - 1981, Stuttgart 1984, S. 52.