Erich Heckel - Drei Akte - image-1

Lot 410 D

Erich Heckel - Drei Akte

Auktion 1033 - Übersicht Köln
30.05.2014, 18:00 - Modern Kunst
Schätzpreis: 20.000 € - 25.000 €
Ergebnis: 24.400 € (inkl. Aufgeld)

Erich Heckel

Drei Akte
1929

Aquarell und farbige Kreiden auf Büttenpapier mit Wasserzeichen "ZANDERS" 55 x 68,3 cm Unter Glas gerahmt. Am Unterrand mit Bleistift monogrammiert, datiert und betitelt 'Drei Akte E.H. 29'. - Sehr guter farbfrischer Zustand.

Drei weibliche Figuren sind in unterschiedlicher Pose schützend unter einem bogenförmig verlaufenden Ast vor dichtem Waldgrün komponiert. Auf Grund der runden, geschwungenen Formen und der symbolischen Dreiheit erscheint die Komposition als besonders ausgewogen, harmonisch im Einklang stehend mit sich selbst. Erich Heckel, der zu den Mitbegründern der Künstlergruppe "Brücke" gehörte, hat in den 1920er Jahren zu einer ruhigeren, weniger vehementen Ausdruckssprache gefunden, die sich durch eine neue Ordnung und Klarheit der Kompositionen auszeichnet.
Die Bogenform, die von dem lichten Grün auf der linken Bildhälfte fortgesetzt wird, wie auch die generelle Konzentration auf die Natur zeigen im Vergleich zu den expressionistischen Arbeiten eine gemäßigte Bildkomposition, welche ein verändertes Lebensgefühl nach dem Ersten Weltkrieg widerzuspiegeln scheint. Heckel griff gern auf unterwegs gefertigte Skizzen und Eindrücke zurück, um diese dann im Atelier gemäß seiner inneren Vorstellung zu arrangieren. Dabei ging es ihm weniger um die Wiedergabe des privaten Erlebens, als um einen generellen Diskurs über die menschliche Existenz. Das Thema der Badenden am Meer hat für Heckel stets einen hohen Stellenwert besessen, hinterfragt es doch die Beziehung von Mensch und Natur im allgemeinen. Dahinter steht die Idealvorstellung der paradiesisch anmutenden inneren Einheit des unverstellten Menschen in seiner ganzen Natürlichkeit.

Zertifikat

Wir danken Hans Geissler, Erich Heckel Stiftung, Hemmenhofen, für freundliche Auskünfte vom 24. März 2014. Die Arbeit ist im Archiv des Nachlasses verzeichnet.

Provenienz

Galerie Thomas Levy, Hamburg; Rheinische Privatsammlung