Ewald Mataré - Liegende Kuh - image-1

Lot 460 D

Ewald Mataré - Liegende Kuh

Auktion 1023 - Übersicht Köln
26.11.2013, 18:00 - Moderne Kunst
Schätzpreis: 12.000 € - 15.000 €

Bronzeplastik. Höhe 5,1 cm. Breite 12,8 cm. Tiefe 6,3 cm. Am Bauch hinten mit der Stempelmarke 'MATARÉ' signiert und zusätzlich mit der Signatur 'MATARÉ' und mit dem Gießerstempel "NOACK BERLIN" versehen. Einer von wenigen Güssen, u.a. im Stedelijk Museum, Amsterdam. - Mit dunkelbrauner, teils anthrazitfarbener Patina.

Schilling 272 a

Die “Liegende Kuh“ hat Mataré einem bewussten Abstraktionsprozess unterworfen. Die konzentrierte Form dieses ruhenden Tieres birgt Energie durch die Verdichtung der Formen, durch ihre Vereinfachung aufs Wesentliche. 1942 und 1943 entstanden im Kloster Eberbach im Rheingau die „Dreieckkühe“, die Mataré teils in Holz, teils in Bronze gearbeitet hat (Vgl. Schilling 214-217, 233). Das Dreieck wie auch das Trapez dient bei all diesen Arbeiten als dominantes, geometrisches Grundmuster. Im Juni 1942 schrieb Mataré in sein Tagebuch: „Immer klarer wird mir, wie die äußere Gestalt des Tieres mit der inneren Teilung übereinstimmen muss, soll es zu reinem Akkord werden. Klar ist mir die Erkenntnis, dass man ebenso wenig von der Tiergestalt als solcher, wie ebenso wenig nur von der vorgefassten Blockform ausgehen kann. In der Mitte muss das Ideal liegen. Es ist das Ringen des allzu Subjektiven mit dem allzu Objektiven, was sich in uns allen in unserer Zeit vollzieht, und mir, der ich mit der bildhauerischen Form arbeite, den Kampf zwischen der subjektiven Tierform und der objektiven seiner festen Gebundenheit an ein Maß auferlegt.“ (Sonja Mataré/Sabine Maja Schilling [Hg.], Ewald Mataré, Tagebücher 1915 bis 1965, Köln 1997, S. 265 f.).

Werkverzeichnis

272a Schilling

Provenienz

Privatbesitz Rheinland

Ausstellung

vgl. Bremen 2005 (Gerhard Marcks-Haus), Konzentration und Offenheit. Ewald Mataré und Joseph Beuys, Kat. Nr. 15, Taf. 3 c, S. 10; Düsseldorf 2005 (Akademie Galerie), Ewald Mataré. Eine Werkübersicht, Kat. Nr. 56 mit Abb.; Kleve 2010 (Kurhaus Kleve), Ewald Mataré. Plastik, Eine rheinische Privatsammlung, Kat. Nr. 27 mit ganzseitiger Farbabb., S. 78 f., S. 140 f.