Gerret Willemsz. Heda - Stillleben mit Hering, Römer, Wanli-Schale und einem Brot - image-1

Lot 1051 Dα

Gerret Willemsz. Heda - Stillleben mit Hering, Römer, Wanli-Schale und einem Brot

Auktion 1108 - Übersicht Köln
16.05.2018, 11:00 - Gemälde und Zeichnungen Alter Meister, Skulpturen
Schätzpreis: 100.000 € - 120.000 €
Ergebnis: 148.800 € (inkl. Aufgeld)

Gerret Willemsz. Heda

Stillleben mit Hering, Römer, Wanli-Schale und einem Brot

Öl auf Holz. 58 x 68 cm.
Signiert und datiert unten rechts: Gerret Heda 1646.

Der Haarlemer Maler Gerrit Willemsz Heda war Sohn und Schüler von Willem Claesz Heda, dessen Stil er übernahm und weiter entwickelte. Mit Pieter Claesz war sein Vater Willem Claesz Heda Begründer der sogenannten „Monochromen Banketjes“. Das sind Mahlzeitenstillleben, deren reduziertes Kolorit von einem bestimmenden Grundton ausgeht. Zu dieser um 1620/30 sich entwickelten Bildgattung gehört auch unser 1646 entstandenes Stillleben, das eines seiner frühesten datierten Werke ist.
Auf einer Tischplatte ausgebreitet sind diverse Gegenstände, darunter eine chinesische Porzellanschale mit Butter, ein gefülltes Weinglas, eine Raerener Steingutkanne, ein Zinnteller mit Heringen, ein Messer, eine liegende Zinntazza und ein Stück Brot. Das Arrangement besticht durch seine Ruhe und Schlichtheit. Die dargestellten Gegenstände sind nicht prunkvoll, sondern gehören vielmehr in ein bürgerliches Umfeld, was der Maler auch durch die Wahl seiner Farben unterstreicht. Andererseits besticht die malerische Präzision sowohl der Umrisse als auch der Lichtreflexe auf der Oberfläche der unterschiedlichen Materialien wie Porzellan, Ton, Stoff oder Glas. Gerrit Hedas virtuoser Umgang mit Licht und Farbe, Umriss und Gesamtarrangement kommt auf diesem Mahlzeitenbild glanzvoll zur Geltung.

Provenienz

Lepke, Berlin, Auktion 4.4.1911, Lot 54. - Sammlung Rudolf Isbarys, Berlin. - Sammlung Baron Buschmann, Wien 1924. - Galerie Sankt Lukas, Wien 1959. - Österreichische Privatsammlung. - Galerie Sankt Lukas, Wien, Winter-Ausstellung 1998/99. - Deutsche Privatsammlung.