Abraham Janssens II - Allegorie des Frühlings - image-1

Lot 2047 Dα

Abraham Janssens II - Allegorie des Frühlings

Auktion 1097 - Übersicht Köln
18.11.2017, 11:00 - Gemälde und Zeichnungen Alter Meister, Skulpturen
Schätzpreis: 50.000 € - 70.000 €
Ergebnis: 62.000 € (inkl. Aufgeld)

Abraham Janssens II

Allegorie des Frühlings

Öl auf Holz (parkettiert). 123,2 x 93,3 cm.

Der Frühling ist dargestellt als junge blonde Frau in Halbfigur, die begleitet wird von einem Putto, der maliziös lächelnd den Betrachter anblickt. Sie trägt ein silberschimmerndes Satinkleid, und ihr Kopf wird bekrönt von einem üppigen Blumenkranz. In ihrer Rechten hält sie einen Blumenstrauß, während sie mit ihrer Linken nach einer Rose in einem Korb greift. Nicht nur das Kleid, auch das rote Samtkissen, auf das sie sich aufstützt sowie der Teppich, auf dem der Blumenkorb abgestellt ist, zeugen vom Luxus, den die Figur umgibt. Der geöffnete Vorhang, der die weibliche Figur hinterfängt, offenbart einen Blick in eine Parklandschaft im goldenen Licht eines Sonnenaufgangs.
Die monumentale Figurenauffassung, das leuchtende Kolorit, der elegante Farbauftrag – die stilistischen Charakteristika weisen dieses Bild als Werk eines flämischen Malers des 17. Jahrhunderts aus. Es handelt sich tatsächlich um ein Werk Abraham Janssens des Jüngeren, der im Jahr 1632, nach dem Tod seines Vaters, dessen Werkstatt übernahm und fortführte. Der Künstler siedelte später, wie zahlreiche andere niederländische Künstler, nach Rom über, wo er zeitweilig mit Johannes Lingelbach eine Unterkunft teilte. Janssens wurde von seinem Vater, einem führenden Antwerpener Historienmaler des frühen 17. Jahrhunderts, sowie von Peter Paul Rubens beeinflusst. Vom Einfluss des größten flämischen Künstlers zeugen Kolorit, Inkarnat wie auch die Landschaftsauffassung dieses wohl in den 1630er Jahren entstandenen Gemäldes. Joost Vander Auwera wird das Werk Abraham Janssens´ II in dem in Bearbeitung befindlichen Verzeichnis der Werke von dessen Vater umfassend würdigen.

Provenienz

Auktion Lepke, Berlin, 8.5.1906. – F. Gurlitt, Berlin, 1925. - Slg. Louis Colwell, New York. - Auktion Sotheby´s, New York, 28.11.1951, Lot 21. – Auktion Leo Spik, 26.6.2003, Lot 329. – Kunsthandlung Bernheimer, München (verso Klebeetikett). - Auktion Sotheby´s, London, 24.11.2015, Lot 8. – Europäische Privatsammlung.