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Lot 519 D

George Rickey - Four lines oblique VI

Auktion 1042 - Übersicht Köln
29.11.2014, 12:00 - Zeitgenössische Kunst
Schätzpreis: 25.000 € - 35.000 €
Ergebnis: 39.680 € (inkl. Aufgeld)

George Rickey

Four lines oblique VI
1985

Kinetische Edelstahlskulptur aus vier beweglichen Nadeln. Höhe der Aufhängung mit Plinthe: ca. 40 cm. Nadellänge 45,3 cm, 44,5 cm bzw. 50 cm (2 Nadeln).. Auf der Plinthe geritzt signiert, datiert und nummeriert. Die Innenseiten der Nadeln jeweils bezeichnet "4 lines Obl. VI". Exemplar 1/3. - Mit leichten Altersspuren.

„Wie der Maler mit Farben und Flächen umgeht, so arbeitet der kinetische Künstler mit Bewegungen, die an gewisse Zeitspannen gebunden sind. Überraschenderweise sind die zu Gebot stehenden Bewegungsarten recht einfach und klein an Zahl.
Die abendländische Musik verwendet zwölf Töne. Kaum mehr Elemente hat die kinetische Kunst zu ihrer Verfügung. Auch muss ihr Kanon - ganz wie die Skala der Töne - in den Bereich menschlicher Aufnahmefähigkeit fallen. Schwingen, Kreisen, Pendeln, Vibrieren von Teilen, die sich dabei durch den Raum bewegen - auf und ab, hin und her, einmal rechts, einmal links - und die Betonung dieser Bewegungen durch Beschleunigungen oder Verlangsamen - viel mehr Möglichkeiten gibt es da nicht - aber das bescheidene Spektrum reicht aus, um daraus Meisterwerke entstehen zu lassen.
Erscheinungsformen der Natur, wie Pflanzen oder das Meer, interessieren mich durchaus. Aber keins meiner Bildwerke stellt auch nur den geringsten Versuch dar, Natur wiederzugeben oder nachzuahmen, geschweige denn, sie zu deuten oder zu enthüllen.
Ich studiere und nütze von Naturgesetzen zugelassene Bewegungen, soweit es mir mein Verständnis und meine technischen Fähigkeiten gestatten. Diese Bewegungen und die allgegenwärtige Schwerkraft sind das einzige, was ich von der Natur verwende. Sollte sich in meinen Maschinen eine Spiegelung oder Andeutung belebter Erscheinung finden, so nur, weil die Kräfte, die sie bewegen, überall in der Natur am Werk sind. Nur deshalb können meine abstrakten Gebilde aus ihren Bewegungen zu Analogien organischen Lebens werden.“ (George Rickey, Über kinetische Skulpturen, in: Wieland Schmied (Hg.), George Rickey, Ausst.Kat. Kestner-Gesellschaft Hannover, St. Gallen 1976, S.13/14)

Zertifikat

Mit schriftlicher Bestätigung von The Estate of George Rickey, East Chatham, per Email vom 25.09.2014.

Provenienz

Pels Leusden Galerie, Berlin; Privatsammlung, Nordrhein-Westfalen

Ausstellung

Berlin 1987 (Galerie Pels Leusden), Düsseldorf (Galerie Schoeller), George Rickey zum 80. Geburtstag, Ausst.Kat.Nr.31, S.36 mit Farbabb.