Wilhelm Mundt - Trashstone 024 - image-1

Lot 538 Dα

Wilhelm Mundt - Trashstone 024

Auktion 1042 - Übersicht Köln
29.11.2014, 12:00 - Zeitgenössische Kunst
Schätzpreis: 30.000 € - 40.000 €
Ergebnis: 37.200 € (inkl. Aufgeld)

Wilhelm Mundt

Trashstone 024
1992

Produktionsrückstände in GFK. Länge ca. 265 cm..

Wilhelm Munds erster Stein „001“ aus der Werkgruppe „Trashstones“ entsteht im Jahr 1989, während er an der Kunstakademie in Düsseldorf unterrichtet. Diese Werkgruppe umfasst heute zahlreiche „Trashstones“ in unterschiedlichen Größen und Farben, die Mundt zu internationaler Bekanntheit und 2007 zur Auszeichnung mit dem Jack Goldhill Award for Sculpture von der Royal Academy of Arts in London verhelfen.
Wie die Ausbuchtungen und Beulen vermuten lassen und der Name verheißt, sind die „Trashstones“ nicht leer, sondern enthalten im Kern verschiedene Abfälle, alte Skulpturenreste und sogar persönliche Gegenstände des Künstlers, die nicht mehr gebraucht werden: „Es gibt im Grunde keinen Abfall. Es gibt nur Dinge, für die man sich temporär nicht interessiert.“ (Wilhelm Mundt, in: Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen (Hg.), Die Bildhauer, Kurzführer, Sammlung Nordrhein Westfalen, Düsseldorf 2013, S.60) Mit dieser Aussage fasst er die Idee zusammen, selbst den vermeintlichen Abfall zu konservieren, nichts zu entsorgen, sondern zu verpacken und für die Nachwelt in anderer Form zu erhalten. In einem aufwendigen Arbeitsprozess ummantelt Mundt die komprimierten Gegenstände mit mehreren farbigen Schichten von glasfaserverstärkten Kunststoffen und Polyester, die beim Schleifen und Polieren zum Vorschein kommen und bewusst vom Künstler eingesetzt werden.
Während Mundt die äußeren Hüllen seiner frühen „Trashstones“, zu denen auch dieses Exemplar zählt, farblich gestaltet, wendet er sich in den letzten Jahren vermehrt anderen Materialien und Farben zu, wie zum Beispiel poliertem Aluminium. Gemeinsam haben die Skulpturen, die an fossile Findlinge erinnern, dass jede ihrer glatt polierten Oberflächen beim Betrachter das Bedürfnis zum Anfassen erweckt.
Sämtliche Steine tragen Ziffern, die den Werken einen seriellen Charakter geben, jedoch nichts über die ummantelten Gegenstände verraten, deren Beschaffenheit allein der Künstler kennt. Somit sind der Phantasie des Betrachters beim Anblick dieser geheimnisvollen amorphen Skulptur keine Grenzen gesetzt.

Provenienz

Galerie Xavier Hufkens, Brüssel; Privatsammlung, Belgien