Oswald Achenbach
Küstenlandschaft an der Bucht von Neapel
Öl auf Leinwand. 140 x 195 cm.
Signiert und datiert unten links: Osw. Achenbach 1881.
Dem energischen Realismus seines Bruders Andreas setzt Oswald einen farbenträumenden, heiteren und milden Idealismus entgegen. So schreibt die Düsseldorfer Zeitung 1861/62 voller Lob: „Oswald Achenbach ist der eigentliche Maler Italiens.“ Seine Italienreisen führen ihn auch nach Neapel. Dort, so schreibt Johann Heinrich Schmidt in seiner Monografie zu Oswald Achenbach im Jahr 1944, wurde sein „künstlerisches Schicksal entschieden“. Das malerische Leben dieser Stadt im Schatten des Vesuvs, die Lage in der weiten Bucht sowie das unendliche Blau des Meeres und des Himmels mussten ihm wie die Erfüllung eines italienischen Traumes erscheinen, denn genau so hält er die Landschaften in seinen Gemälden für die Ewigkeit fest. Ein motivtrunkener Blick hinab auf die Küste von Neapel eröffnet sich dem Betrachter unseres großformatigen und gut erhaltenen Gemäldes. Das Haus und die Vegetation auf der linken Seite sowie der schlanke hohe Baum rechts rahmen die Staffagefiguren ein, die auf dem sonnenbeschienenen Weg hinab ins Tal gehen. Dieser Bildvordergrund dient als Repoussoir, wodurch eine nahezu postkartenidyllische Tiefenstaffelung der Landschaft erzielt wird, die gleichsam vom Farbverlauf innerhalb des Gemäldes, nämlich vom dunklen Kolorit im Vordergrund zu den hellen Pastelltönen im Hintergrund, verstärkt wird.
Provenienz
30 Jahre in Frankfurter Privatbesitz. - Deutscher Kunsthandel. - Seit 2004 in rheinischer Sammlung.