Lot 494 D α

Höfische Barockkommode

Auktion 1048 - Übersicht Köln
15.05.2015, 14:00 - Schmuck, Möbel, Objets de vertu, Dosen, Miniaturen
Schätzpreis: 20.000 € - 30.000 €

Höfische Barockkommode

Nuss, Nussmaser, Pflaume, Ahorn, Ahornmaser, Schildpatt, Messing und Zinn, graviert, auf Weichholz, Beschläge aus vergoldeter Bronze und Eisen, Nuss massiv. Vierschübig, mit leicht konkav-konvex geschweifter Front. Die Schubfronten seitlich verziert mit seitlich Lambrequins, Schrägfurnieren und Zinnfilets. Feine, formal zum Marketeriebild passende Griffbeschläge. Die sabgeschrägten Ecken dekoriert mit Einlagen im Stil der contre partie. Auf den Seitenflächen große Rauteneinlagen. Restauriert, fehlende Metallfurnierteile durch Holz ersetzt, Füße später. H 92,5, B 119,5, T 59,5 cm.
Süddeutsch, wohl Augsburg oder München, erstes Viertel 18. Jh.

Zwei im Dekor sehr ähnliche Möbel finden sich im Bayerischen Nationalmuseum in München. Alle Fronten und die Platten der beiden Bureau Mazarin sind reich mit Boullemarketerie verziert. Im Gegensatz zu der hier angebotenen Kommode sind diese von Johann Puchwiser signiert und datiert und heben sich in ihrer Ausstattung natürlich stark ab. Der Meister dieser Kommode muss allerdings diese beiden Möbel und andere Münchner Vorlagen gekannt haben, da sich die Einlegearbeiten stilistisch deutlich an die Puchwiser-Schreibtische anlehnen. Daher ist auch zu vermuten, dass die Kommode im süddeutschen Raum, bevorzugt Bayern entstanden ist.

Provenienz

Rheinischer Privatbesitz

Literaturhinweise

Zu den Möbeln von Puchwiser s. Kat. Prunkmöbel am Münchner Hof, München 2011, Nrn. 10 und 11.