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Lot 1003 Dα

Maestro di Lonigo - Madonna dell´ Umiltà

Auktion 1049 - Übersicht Köln
16.05.2015, 11:00 - Gemälde Alter Meister und des 19. Jahrhunderts, Zeichnungen
Schätzpreis: 90.000 € - 100.000 €

Maestro di Lonigo

Madonna dell´ Umiltà

Tempera auf Holz. 63 x 37,5 cm.

Für die Identifizierung dieser Tafel als ein Werk des Meisters von Lonigo danken wir Prof. Gaudenz Freuler. Anhand des Vergleichs mit einer Gruppe von Werken, die diesem namentlich nicht identifizierten Künstler heute zugeordnet werden, kann dessen schmales Oeuvre mit dieser bislang unbekannten Tafel aus einer spanischen Sammlung überzeugend ergänzt werden. Die Darstellung der demütig am Boden sitzenden Madonna in Anbetung des in ihrem Schoß liegenden Kindes lässt sich zweifellos einreihen in die Gruppe der bisher bekannten Werke des „Maestro di Lonigo“. Es umfasst mehrere ähnliche Andachtsbilder, die sich in verschiedenen Museen und Privatsammlungen befinden. Diese sind gekennzeichnet durch eine abgegrenzte Blumenwiese (Hortus conclusus), auf der Maria sitzend ihr Kind anbetet. Freuler erkennt in diesem Typus eine Vereinigung der Madonnendarstellungen von Gentile da Fabriano in Perugia (Galleria Nazionale dell' Umbria) und Pisa (Museo Civico), die auch von Zanino di Pietro und Jacobello del Fiore aufgegriffen wurden. Gerade diese beiden ebenfalls im Veneto tätigen Maler haben das Wirken des Maestro di Lonigo geprägt, wie auch ein direkter Vergleich von Jacobello del Fiores Madonna im Museo Sartorio in Triest und Zanino die Pietros Madonna in einer Privatsammlung zeigt. Seinen Hilfsnamen verdankt der Künstler einem heute leider verschollenen Madonnenbilde, das sich einst im Dom von Lonigo nahe bei Vicenza befand.
Aufgrund des als Scheibe und damit dreidimensional aufgefassten Heiligenscheins des Jesusknaben, könnte das vorliegende Tafelbild in einer relativ späten Phase im Oeuvre des Maestro di Lonigo, wohl im 5. Jahrzent des 15. Jahrhunderts, entstanden sein. Zu dieser Zeit stellten in der venezianischen Malerei auch Jacopo Bellini und Michele di Giambono die Nimben räumlich als Scheibe dar.

Zertifikat

Prof. Dr. Gaudenz Freuler, Zürich.

Provenienz

Spanische Privatsammlung.