Giovanni Domenico Tiepolo
Madonna
Öl auf Leinwand. 49 x 39,5 cm.
Giovanni Domenico war der älteste Sohn Giovanni Battista Tiepolos, und wie sein jüngerer Bruder Lorenzo war er Schüler in der Werkstatt seines Vaters. Mit dem Auftrag von 14 Leinwänden für den Kreuzweg der Kirche von San Paolo in Venedig erlangte Giovanni Domenico 1747 sein Debüt als selbständiger Maler. Bei der Ausmalung der Würzburger Residenz unterstützte Giovanni Domenico seinen Vater 1751/52 erneut. Die Supraporten mit beispielhaften Szenen aus dem Leben antiker Imperatoren stammen von ihm. Ein weiterer Großauftrag für Giovanni Domenico und seinen Vater wurden die Fresken in der Villa Valmarana in Vicenza. Nach dem Tode seines Vaters in Madrid kehrte er Ende 1770 nach Venedig zurück. In den darauffolgenden 30 Jahren schuf er vornehmlich religiöse Gemälde. Giovanni Domenico Tiepolo ist zudem bekannt für seine herausragenden Stiche und Zeichnungen.
George Knox vergleicht das vorliegende Gemälde mit mehreren ähnlichen kleinformatigen Darstellungen Giovanni Domenicos in Budapest, New York und im Museo Civico in Padua.
Der ausdrucksstarke und eindrucksvoll formgebende Pinselduktus innerhalb des Schleiers zeigt deutliche Parallelen zu dem der Madonna in dem großformatigen Gemälde "Die Anbetung der Könige" (1753) von Giovanni Battista Tiepolo in der Alten Pinakothek in München.
Zertifikat
Prof. Dr. George Knox, Vancouver 1.4.2009. - Prof. Egidio Martini, Venedig 21.5.2010.
Provenienz
Dorotheum, Wien 21.4.2010, Lot 155. - Deutsche Privatsammlung.
Literaturhinweise
Adriano Mariuz: Giandomenico Tiepolo. Venedig 1971, S. 284, 289 u. 296.