Lot 1176 Dα

Der aus der italienischen Schweiz stammende Künstler Jean-Antoine Julien hat außer einigen Reisen nach Rom und Venedig den größten Teil seines Lebens in Frankreich verbracht. Während das höfische Rokoko noch in ganz Europa gefeiert wurde, entwickelte Julien als Autodidakt einen klassizistischen Stil, der seiner Zeit voraus war. Zu Lebzeiten war er nur wenig bekannt und sein wohl einziger Gönner soll Guillaume du Tillot gewesen sein, seinerzeit Premierminister am Hofe von Parma, daher der Zuname „de Parme“. Abgesehen davon, dass Julien gelegentlich mit dem Künstler Simon Julien verwechselt wurde, blieb er weitgehend in Vergessenheit, bis Pierre Rosenberg, damals Direktor des Louvre ihn entdeckte und 1998 seine Werke in Paris präsentierte. Rosenberg datiert unsere Zeichnung in die 1780er Jahre.