Otto Modersohn
Alpenveilchen mit Frühlingsblumen
1927
Öl auf Leinwand 47,5 x 64,5 cm Gerahmt. Unten rechts schwarz signiert und datiert 'O. Modersohn 27'. - Die Ränder rahmungsbedingt leicht berieben. Wenige kleine Retuschen in der linken unteren Ecke.
Von 1908 bis 1943 lebte Otto Modersohn in Fischerhude, wo das farbenfrohe Stillleben vermutlich entstanden ist. Die wenigen Blumenstillleben offenbaren Modersohns besondere Vorliebe für die aparte und kontrastreiche Kombination von Violett, Grün und Gelb. Hier zeigt sich nicht nur sein besonderer Sinn für Farbe, sondern auch für eine freiheitliche Behandlung der Motive trotz vordergründigem Naturalismus. Bei genauerem Hinsehen erkennt man, dass der Künstler keineswegs dogmatisch vorgegangen ist, sondern höchst individuell mit unterschiedlichen Perspektiven gearbeitet hat. Während der Hintergrund auf erdige Braun- und Ockertöne reduziert ist und das drapierte weiße Tuch des Vordergrundes noch an den winterlichen Schnee denken lässt, kündigen die typischen Frühlingsblumen von der reichen Fülle der zu neuem Leben erwachten Natur. Das Bild ist somit als Sinnbild zu deuten vom ewigen Kreislauf der Natur, mit der der Mensch untrennbar verwoben ist und aus der heraus er immer wieder neue Hoffnung zu schöpfen vermag.
Zertifikat
Rückseitig auf dem Keilrahmen ein Aufkleber mit der Echtheitsbestätigung von Christian Modersohn, Fischerhude. Das Gemälde ist im Verzeichnis der Bilder Otto Modersohns registriert. Wir danken Rainer Noeres, Otto Modersohn Museum Fischerhude, für freundliche ergänzende Informationen.
Provenienz
Nachlass des Künstlers; Galerie Rosenbach, Hannover (1986); Hamburger Privatsammlung