Otto Mueller - Waldlandschaft - image-1

Lot 219 Dα

Otto Mueller - Waldlandschaft

Auktion 1051 - Übersicht Köln
29.05.2015, 18:00 - Moderne Kunst
Schätzpreis: 25.000 € - 30.000 €
Ergebnis: 37.200 € (inkl. Aufgeld)

Otto Mueller

Waldlandschaft
Um 1926

Tempera, Farbkreide und Graphitstift auf in dunklem Ocker getönten Maschinenbütten 69,2 x 50 cm Unter Glas gerahmt. Unten links mit blauer Kreide signiert 'Otto Mueller'. - Unten rechts mit Bleistift nummeriert "10". - Farbfrisch erhalten, das Papier leicht gebräunt. Am linken Rand mit kleinem fachmännisch restaurierten Einriss.

Otto Mueller lebte von 1919 bis zu seinem Tod in Breslau, wo er eine Professur an der Kunstakademie innehatte. Vor allem in den Sommermonaten liebte er es nach Dalmatien, Ungarn oder Rumänien zu reisen, jedoch ist eine topographische Zuordnung der in diesem Zeitraum entstandenen Landschaftsdarstellungen relativ unwesentlich. Otto Mueller wählte die Waldsujets nicht, um die Natur abzubilden, sondern um seine Liebe und Demut ihr gegenüber zu veranschaulichen. Dahinter stand der Wunsch des Künstlers seine sinnlichen Erfahrungen so klar und eindeutig wie möglich zu äußern, - ein Bemühen, welches dazu führte, dass Landschaftselemente wie Bäume oder Gräser auf fast ornamentale Chiffren reduziert wurden. Bilder wie die vorliegende Waldlandschaft sind dank ihrer Ökonomie der malerischen Mittel weniger der Dingwelt verhaftet, als dass sie emotional oder auch vergeistigt aufgenommen werden können. Muellers reizvolle, verwinkelte Linienführung erinnert hier an die spitzige Beschreibung seiner Akte. Besonders schön ist die rhythmische, diagonal ausgerichtete dynamische Behandlung des Hintergrundes wie auch die sensible Harmonie der aufeinander abgestimmten Farbtöne Braun, Grün, Blau und Türkis auf erdfarbenem Untergrund. Wegen der Einfachheit des Bildgefüges, bei dem alle Elemente eine ästhetische Einheit bilden, entfaltet diese Waldlandschaft eine gewisse mystische Kraft.

Werkverzeichnis

Nicht bei v. Lüttichau/Pirsig

Zertifikat

Mit einer Bestätigung von Mario-Andreas v. Lüttichau und Tanja Pirsig-Marshall, Essen, vom 21.3.2014. Die Arbeit wird in den Nachtrag des Werkverzeichnisses mit der Nr. 836 aufgenommen.

Provenienz

Galerie Wolfgang Ketterer, Stuttgart; Hauswedell & Nolde, Hamburg, Auktion 249, 10.6.1983, Los 1006; Privatsammlung Süddeutschland