Charles Camoin
Nature morte aux Fruits
Um 1908 - 1910
Öl auf Leinwand 33 x 41 cm Unten rechts signiert 'Ch.Camoin'. Rückseitig auf dem Keilrahmen zusätzlich signiert 'Ch. Camoin'. - In guter Erhaltung.
Es handelt sich um ein frühes Stillleben Camoins, welches im Anschluss an seine fauvistische Periode entstanden ist. Die Zeit von 1908 bis 1913 wird innerhalb seines Oeuvres als "période noire" bezeichnet (Danièle Giraudy, Camoin, Sa vie, son oeuvre, Lausanne 1972, S. 61). 1902 hatte der Künstler Paul Cézanne kennengelernt, dessen Werk er sehr bewunderte und unter dessen künstlerischem Einfluss er damals stand. In Paris, wo Camoin seit 1898 lebte, entwickelte sich eine enge Freundschaft zu Marquet, mit dem er zahlreiche Reisen innerhalb Europas unternahm. Schon bald interessierten sich führende Pariser Händler wie z.B. Berthe Weill, Druet und Kahnweiler für Camoin und kauften seine Werke. Ein Teil der Produktion ging auch nach Deutschland, wo Ludwig Schames für ihn als Händler tätig war.
Verschiedenfarbige Früchte sind auf einem blau-weißen Porzellanteller angerichtet, der wiederum auf einem von zwei horizontal verlaufenden Bambusstangen begrenzten Tisch oder Tablett steht. Dieser ordnet sich in seiner bewusst gewählten Schlichtheit und dunkleren Farbigkeit der Darstellung des verlockenden, reich gefüllten Fruchttellers unter. Auf Grund der geneigten Fläche verliert die Komposition ihr starres Gleichgewicht. Tiefe, Raum und Körper werden, obschon einer konstruktiven Logik unterworfen, primär durch Farbe gestaltet. Frühe Arbeiten wie das vorliegende Stillleben von Charles Camoin sind nur selten auf dem Markt.
Zertifikat
Wir danken Claudine Grammont, Archives Camoin Paris, für freundliche bestätigende Auskünfte nach Vorlage des Originals am 2. April 2014. Das Werk wird in Bd. II des in Vorbereitung befindlichen Catalogue raisonné der Gemälde von Camoin aufgenommen.
Provenienz
Gemäldegalerie Friedrich Rolauf, Berlin (mit rückseitigem Siegel und Kaufquittung von 1953); Privatbesitz Rheinland