Conrad Felixmüller
Selbstbildnis, malend
1934
Öl auf Malkarton 27,6 x 21 cm Gerahmt. Unten rechts eingeritzt signiert, datiert und bezeichnet 'C. Felixmüller Berlin 34'. Rückseitig auf dem Malkarton mit Bleistift bezeichnet 'Gutschein für eine Malerei gleicher Art für Mo'. - Mit zahlreichen diagonal verlaufenden Trockenrissen und einigen fachmännischen Retuschen.
Das Selbstbildnis war von Felixmüller zunächst als Geschenk für den Berliner Textilunternehmer Robert Graetz geplant. Im Frühjahr des Jahres 1934 zog Felixmüller samt Familie von Dresden nach Berlin, wo er zunächst in der Berliner Villa seines Freundes und Sammlers Robert Graetz unterkam. In einem Brief vom 14. Juni 1934 teilte der Künstler selbigem mit, dass er aufgrund der technikbedingten Trockenrisse ein neues Selbstbildnis zu malen beabsichtige (vgl. Angelika Enderlein, Der Berliner Kunsthandel in der Weimarer Republik und im NS Staat, Zum Schicksal der Sammlung Graetz, Berlin 2006, S. 200, Anm. 301). Seine Freundin und Sammlerin Mo von Haugk erhielt das Bild dann Weihnachten 1935 als Gutschein für ein anderes Gemälde.
Heute erscheinen uns die Trockenrisse aufgrund ihrer diagonalen und gleichmäßigen Ausrichtung keineswegs als Makel, sondern vielmehr als Steigerung der Dynamik und Spannung des Bildnisses.
Werkverzeichnis
T. Felixmüller 598
Provenienz
Geschenk des Künstlers an Mo von Haugk (Weihnachten 1935); Christie's London, Sale 5620, German and Austrian Art, 13.10.1994, lot 145; Privatbesitz Hessen
Literaturhinweise
Angelika Enderlein, Der Berliner Kunsthandel in der Weimarer Republik und im NS Staat, Zum Schicksal der Sammlung Graetz, Berlin 2006, S. 200