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Lot 407 Dα

Gustave de Smet - Nature morte aux anémones

Auktion 1051 - Übersicht Köln
29.05.2015, 18:00 - Moderne Kunst
Schätzpreis: 15.000 € - 20.000 €

Gustave de Smet

Nature morte aux anémones
1915

Öl auf Karton, auf Leinwand aufgezogen 37,3 x 24,4 cm Gerahmt. Unten rechts hellgrau monogrammiert 'GDS'.

Gustave De Smet schuf das vorliegende kleine Stillleben nach seinem Umzug nach Amsterdam, wo er sich, eingeschränkt durch die beengten Verhältnisse seiner Wohnung, auf Stillleben und Interieurszenen auf kleinformatigen Leinwänden und Malkartons beschränkte. Eine zeitgenössische Photoaufnahme zeigt den Künstler in seinem Atelierraum (s. Vergleichsabbildung), die japanische Figurine des Stilllebens ist rechts im Bild zu sehen. Viele der Objekte, die den Künstler in seinem alltäglichen Leben umgaben, finden sich in seinen Werken wieder; in besonderem Maße schätzte er die Exotik und dekorative Qualität von japanischen Kunstgewerbeobjekten. Auch stilistisch orientierte sich Gustave de Smet an der fernöstlichen Kultur: durch den weitgehenden Verzicht auf eine perspektivische Wiedergabe und den Einsatz einer frischen Farbpalette erreicht er Anklänge an die japanische Holzschnittkunst. Das vorliegende Stillleben bietet dafür ein schönes Beispiel: die Vase, die Figurine und die kleine sitzende Skulptur scheinen über der ornamentierten Tischdecke zu schweben und werden damit zu frei gesetzten Versatzstücken im Bildraum. Die kühlen rot- und blaugrundigen Farbtöne steigern die artifizielle Wirkung.
Dasselbe Motiv setzte der Künstler auch noch einmal in einem voll signierten Ölgemälde um, es ist im Werkverzeichnis Boyens unter Nummer 303 aufgeführt.

Werkverzeichnis

vgl. Boyens 303

Zertifikat

Mit einer Expertise von Piet Boyens, Sweikhuizen, vom 15.4.2015

Provenienz

Galerie Richartz, Amsterdam; Privatsammlung Brasilien, 1958 bis 1991; Privatsammlung Norddeutschland