Walter Stöhrer
Hängende Figur
1977
Mischtechnik auf Leinwand. 220 x 190 cm. Gerahmt. Signiert und datiert 'Stöhrer 77'. Rückseitig auf der Leinwand mit Richtungspfeil- und angabe sowie auf einem Aufkleber mit weiteren Werkangaben bezeichnet. - Stellenweise mit Craquelé.
„Stöhrers Bilder wirken als Ereignis, als dynamische Kombination malerischer und zeichnerischer Aktivität, Spuren ausbrechender Gesten, als Niederschlag des Malvorgangs, in dessen Körperbewegungen - die Hand, der Arm, die gesamte Person - sich ein Künstler äußert. Die Äußerung wird zur Bildgeste. Dabei begegnet dem Zweifel an der gültigen Form, der dieser Kunst zu Grunde liegt, der exzessive Widerspruch einer bildnerischen Aktion, ein Arbeitsprozeß vitaler Anspielungen bei bewußter Auslieferung an den Zufall. […] Diese Arbeit beginnt jeweils mit der Irritation der ersten Eingaben auf den Bildgrund, jenen linearen Protofiguren, zeichnerischen Vorformen, die jeweils ersten Anstoß geben. So entstehen zunächst auseinanderliegende Bereiche auf dem freien Terrain der Leinwand, die noch in weitgehender Beliebigkeit miteinander korrespondieren: Kernzonen der Bildgestalt, deren Endstadium nicht von vornherein feststeht, sondern im Wechsel von Aktion und Reaktion entsteht, sich fortschreitend präzisiert und dabei Form und Thema findet.“ (Jürgen Schultze, Die Schönheit wird konvulsiv sein oder sie wird nicht sein, in: Annette Meyer zu Eissen und Dieter Blume (Red.), Walter Stöhrer, Arbeiten 1962-1983, Ausst.Kat. Kunstmuseum Düsseldorf, Berlin 1984, S.13/14)
Werkverzeichnis
Forstbauer/Merkert/Kunisch/Behrens 77.36 (dort mit abweichenden Maßangaben)
Provenienz
Privatbesitz, Stuttgart; Galerie Lutz, Stuttgart; Galerie Timm Gierig, Frankfurt/M.; Privatsammlung, Deutschland
Ausstellung
Ahrenshoop 2014/2015 (Kunstmuseum Ahrenshoop), Signale der Unruhe, Ausst.Kat., S.69 mit Farbabb.
Frankfurt 2002 (Galerie Timm Gierig/Leinwandhaus), Freunde der Galerie