Piero Dorazio
Lucullus
1962
Öl auf Leinwand. 35 x 26 cm. Rückseitig auf der Leinwand signiert, datiert und betitelt 'Piero Dorazio 1962 "Lucullus"'. Auf dem Keilrahmen signiert und betitelt 'Piero Dorazio Lucullus'.
“Das Netz ist Dorazios Feldgleichung, mindestens in den Jahren von 1958 bis 1964. Netze aus Linie, Licht und Farbe überlagern sich, bilden schwankende und flimmernde Punktraster, Sternmuster. Keine abgrenzbare Form; jedes Individuum ein Punkt unter tausend ähnlichen Punkten, ohne eigene Ausdehnung, ein Schnittpunkt allseitiger Beziehungen im unendlich offenen Rhythmus. Offen wie bei Mondrian, doch nicht auf die Überschneidung von Vertikalen und Horizontalen beschränkt, sondern ebenso auch von Diagonalen jeder Richtung. Strahlennetze, aber weder gewebt noch gebaut, sondern eher geschrieben; einander überkreuzende Farbschraffuren, die zugleich gezeichnet und gemalt sind, keine Textilien, sondern freie kalligraphische Strukturen, nicht etwa geradlinig mit dem Lineal gezogen, sondern elastisch ausschwingend; aber auch wieder keineswegs emotional improvisiert, sondern planvoll gelenkt, mit rationaler Systematik in der Anlage des Bildganzen. Bewegte Ordnung, geordnete Bewegung, aber weder ‚Action-Painting' noch ‚kalte Kunst'.“ (Kurt Leonhard, in: Franz Larese und Jürg Janett (Red.), Ausst.Kat. Piero Dorazio, Galerie im Erker, St. Gallen 1966, o.S.).
Provenienz
Galerie Hajo Müller, Köln; Privatsammlung, Rheinland