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Lot 555 D

Gerhard Richter - Ohne Titel

Auktion 1052 - Übersicht Köln
30.05.2015, 11:30 - Zeitgenössische Kunst
Schätzpreis: 90.000 € - 120.000 €

Gerhard Richter

Ohne Titel
1964

Öl auf Leinwand. 50 x 25,5 cm. Unter Glas gerahmt. Rückseitig auf der Leinwand signiert und datiert 'Richter 64'.

Die vorliegende, frühe Arbeit entstand 1964, drei Jahre nachdem Gerhard Richter aus der DDR geflohen war und sich eine neue Existenz in Düsseldorf aufgebaut hatte. Zu dieser Zeit beeinflussten besonders Informel, Fluxus und ZERO die Düsseldorfer Kunstszene und das Lehrprogramm der Kunstakademie, die Richter von 1961-1964 besucht. Gemeinsam mit seinen Kommilitonen Sigmar Polke, Konrad Lueg und Manfred Kuttner begründet er 1963 den „Kapitalistischen Realismus“, der den Bruch mit allen bisherigen Kunstäußerungen postuliert. Richters Oeuvre ist bereits damals geprägt von einer ausgesprochenen stilistischen Vielseitigkeit, die vom Künstler in alle Richtungen konsequent verfolgt wird. Neben den charakteristischen Gemälden auf der Grundlage von Fotografien entstehen auch erste Abstraktionen, wie die vorliegende Arbeit, die somit zu den frühesten abstrakten Werken Richters gehört. In einem Interview erklärte Richter auf die Frage nach der Parallelität von Abstraktion und Realismus in seinem Werk: „ Diese Parallelität gibt es nicht. Ich sehe keinen Unterschied zwischen einer Landschaft und einem abstrakten Bild. Der Begriff ‚Realismus' hat für mich keinen Sinn. Ich weigere mich, mich auf eine einzige Möglichkeit, das heißt eine äußere Ähnlichkeit, eine stilistische Einheit, die es nicht geben kann, zu beschränken.“ (Gerhard Richter im Interview mit Irmeline Lebeer 1973, in: Dietmar Elger und Hans Ulrich Obrist (Hg.), Gerhard Richter, Text 1961 bis 2007, Köln 2008, S.72/79)

Zertifikat

Mit schriftlicher Bestätigung vom Gerhard Richter Archiv, Dresden, vom 22.08.2012.

Provenienz

Galerie Erhard Klein, Bonn; Privatsammlung, Rheinland