Zwei Papageien großer Sorte - image-1

Lot 987 Dα

Zwei Papageien großer Sorte

Auktion 1056 - Übersicht Köln
13.11.2015, 14:30 - Porzellan, Keramik, Möbel, Bronzen, Teppiche
Schätzpreis: 40.000 € - 50.000 €
Ergebnis: 49.600 € (inkl. Aufgeld)

Zwei Papageien großer Sorte

Porzellan, Emaildekor. Seltene Tierplastiken, als Gegenstücke gearbeitet, auf Baumstümpfen hockend mit aufgelegten Blättern und roten Früchten. Leicht geöffnete Schnäbel, das Gefieder überwiegend grün, fein gestrichelt mit brauner Binnenzeichnung, die Flügelenden Blau und Gelb, die Schwanzenden Rot. Unglasierte Böden mit schwach erkennbaren Blaumarken Schwerter, ein Vogel mit mehrfacher Pressnummer 45. Die Blätter und Krallen eines Papageis sowie ein Chip an seinem Kopf restauriert. H 18,7 und 19,6 cm.
Meißen, die Modelle von Johann Joachim Kaendler, Mai bzw. Juni 1740, die Ausführung wohl unmittelbar danach.

Der erste Erwähnung kleiner Papageienplastiken findet sich in Kaendlers Arbeitsbericht im Juli 1735: "5. Zwey kleine Pappagoyen aufs Waaren Lager gefertiget". Die beliebten Vögel werden in allen Größen und unterschiedlichsten Staffierungen, die den Varianten des Gefieders entsprechen, verlangt und ausgeführt. Dieses Modell entspricht der Eintragung vom Mai 1740: "Einen Pappagoy in Thon poußiret große Sorte Vor Mons. Huiet. Daß solcher gegen den ehemals Von mir gefertigeten Pappagoy siehet." Ein weiterer Vermerk, einen Monat später, könnte gleichfalls auf die erste Modellierung verweisen: "Zwey Pappagoyen Von ziemlicher Größe auf einem großen Ast sietzend in Thon poußiret Vor Mons. Huiet. Zwar daß solche gegen einander sehen."

Provenienz

Deutscher Adelsbesitz

Literaturhinweise

Weitere Exemplare vgl. Rückert, München 1966, Nr. 1080 f; Röbbig, Kabinettstücke, München 2006, Nr. 18, Nr. 19, Nr. 23 und 24 (einige in Bronze montiert).
S.a. Pietsch (Hg), Arbeitsberichte, Leipzig 2002, S. 70.