Lot 1495 D α

Paolo Porpora - Ziegenbock, Schildkröte und Schnecke in einer Waldlandschaft

Auktion 1057 - Übersicht Köln
14.11.2015, 11:00 - Gemälde und Zeichnungen Alter Meister und des 19. Jahrhunderts
Schätzpreis: 40.000 € - 50.000 €

Paolo Porpora

Ziegenbock, Schildkröte und Schnecke in einer Waldlandschaft

Öl auf Leinwand. 109 x 143 cm.

Die Zuschreibung dieses Werkes mit seinem ungewöhnlichen Motiv wird durch Prof. Riccardo Lattuada bestätigt.
Nach seiner Lehre unter Giacomo Recco in Neapel zog es Porpora nach Rom.
In seinen frühen Werken malte der Künstler oft kleine Tiere, Insekten und Reptilien in waldigen Kulissen. Das Sujet des vorliegenden Bildes ist möglicherweise inspiriert von Otto Marseus van Schrieck oder Matthias Withoos - zwei in Rom lebende, niederländische Künstler, die für Porporas Oeuvre von elementarer Bedeutung waren.
Porpora entwickelte einen einzigartigen Stil, der ihn zu einem der führenden Genremaler des Barocks machte. Porporas Werke wurden in seiner Zeit bereits in den höchsten Tönen gelobt. De Dominici schreibt zum Beispiel: “Si applicò a dipingere varie sorte di Animali, fece eccellentemente pesci e varie frutta, ed altre cose di mare, dipingendo ancora frutti, agrumi, pollami, volatili ed altre cose commestibili” (B. De Dominici: Vite de' pittori, scultori ed architetti napoletani, Neapel 1742-45, III, S. 293).
Über die Jahre wurden Porporas Kompositionen komplexer und realistischer, wie anhand der Schnecken oder Blätter im vorliegenden Gemälde deutlich wird. In seinem Spätwerk legte er großen Wert auf die naturgetreue und detaillierte Wiedergabe von Fell und Gefieder und setzte Licht und Schatten ein, um Konturen und Formen realistisch wiederzugeben, wie dieses und andere Gemälde zeigen (vgl. "Hase, Ente, Schildkröte und andere Tiere", Sotheby's New York, 25.5.2000, Lot 23 und "Geflügel, Eidechse und Schmetterling in einer Landschaft", einst G. A. Cassana zugeschrieben, Christie's, London, 21.6.1989, Lot 138).

Zertifikat

Prof. Riccardo Lattuada, Rom, 4.9.2013.