Lot 1498 D α

Dieses Bildnis auf Kupfer zeigt einen jungen Mann, der seine blonden Haare der Mode der Zeit entsprechend schulterlang trägt und in einem schwarzen Kostüm mit schlichtem weißem Kragen gekleidet ist. Es offenbart, dass Karel Dujardin nicht nur ein herausragender Maler südlicher Landschaften war, sondern auch feine Bildnisse gemalt hat. Das Werk lässt sich im Hinblick auf Format und Bildträger einer Gruppe von Männerportraits zuordnen, die allesamt auf Kupfer gemalt sind und ein ähnliches Format haben, so wie das Bildnis im Louvre (Inv.-Nr. 1401) und das Selbstbildnis im Rijksmuseum (Inv.-Nr. SK-A-190).
Karel Dujardin lässt im vorliegenden Bildnis das Gesicht des blonden Mannes geradezu aus dem Dunkel hervorleuchten. Ein starkes Bildlicht von links beleuchtet und verlebendigt das mit feinen Pinselstrichen gemalte Antlitz des Portraitierten. Möglicherweise handelt es sich um ein Selbstportrait des Künstlers, und tatsächlich gibt es physiognomische Ähnlichkeiten zu dem Selbstportrait im Rijksmuseum. Aufgrund der Lebendigkeit und Unmittelbarkeit der Bildnisse Dujardins sind jedoch auch andere Männerportraits des Künstlers immer wieder als Selbstbildnisse gedeutet worden, so dass diese These einer genaueren Untersuchung bedarf.