Ernst Ludwig Kirchner - Badende im Tub - image-1

Lot 433 Dα

Ernst Ludwig Kirchner - Badende im Tub

Auktion 1059 - Übersicht Köln
27.11.2015, 18:00 - Moderne Kunst
Schätzpreis: 20.000 € - 22.000 €
Ergebnis: 24.800 € (inkl. Aufgeld)

Ernst Ludwig Kirchner

Badende im Tub
Um 1920

Bleistiftzeichnung, teils gewischt, auf gelbem Papier 24,2 x 22,5 cm Oben rechts in der Darstellung monogrammiert 'ELK'. - Rückseitig mit dem Sammlungsvermerk in brauner Tuschfeder "K Z 24". - Die obere linke Ecke mit Knitterungsspuren, das Papier minimal unregelmäßig geschnitten. Oben und rechts mit 2 winzigen Randeinrissen

Im September 1918 bezieht Kirchner das Bauernhaus „In den Lärchen“ bei Frauenkirch in der Nähe von Davos. Er bewohnt dieses bis Ende 1923. Kirchner beginnt in dieser Zeit unter dem Pseudonym Louis de Marsalle über seine eigene Kunst zu schreiben. Besonders hebt er auf die Bedeutung der Zeichnung als erste Niederschrift des künstlerischen Erlebnisses ab. Aufgrund ihrer Unmittelbarkeit dient ihm diese als perfekter Prüfstein zur Entwicklung einer Konzeption.
Das Blatt zeigt eine junge unbekleidete Frau in einer Waschschüssel sitzend. Die Badende ist virtuos und in energischen Strichen festgehalten. Spitzen, zahnartig aufragenden Dreiecksformen, welche die Dekoration des Vorhangs in Kirchners Atelier abbilden, hat er den hochgekippten Kreis und das Oval gegenübergestellt. Um die individuellen Gesichtszüge des Modells hat der Künstler keinen großen Wert gelegt; ihm ging es eher darum, die Bewegung und Reize des nackten, kraftvollen Körpers und die Atmosphäre dieser flüchtigen Szene rasch und unmittelbar festzuhalten.
Die Sammlung Gervais, aus der das schöne Blatt stammt, umfasst bereits zu Lebzeiten Kirchners mindestens 500 Blätter des Künstlers.

Zertifikat

Die Zeichnung ist im Ernst Ludwig Kirchner-Archiv, Wietrach/Bern, dokumentiert.

Provenienz

Sammlung Dr. Gervais, Zürich/Lyon; Sammlung Dr. Heinrich Appel, ehemaliger Direktor Leopold-Hoesch-Museum Düren; seitdem Privatbesitz Rheinland