Emil Schumacher - Banga - image-1

Lot 602 D

Emil Schumacher - Banga

Auktion 1060 - Übersicht Köln
28.11.2015, 11:00 - Zeitgenössische Kunst
Schätzpreis: 80.000 € - 120.000 €
Ergebnis: 80.600 € (inkl. Aufgeld)

Emil Schumacher

Banga
1964

Öl auf Leinwand. 50 x 70 cm. Gerahmt. Signiert und datiert 'Schumacher 64'. - Mit geringfügigen Altersspuren.

Emil Schumachers Banga lässt sich einer Reihe von roten Bildern zuordnen, die ab 1961 entstehen. In dieser Werkphase lässt sich eine Reduktion des Künstlers auf wenige Farben erkennen, deren Struktur und Beschaffenheit dadurch an Bedeutung gewinnen. Einzelne Farbnuancen entfalten ihren eigenen Charakter und werden facettenreich aufgegliedert.
Besonderen Wert legt Schumacher auf die Substanz der Farbe, die vom Künstler selbst hergestellt wird. In Banga scheint das Schwarz in einzelnen Partien in unterschiedlicher Intensität durch das Rot hindurch und evoziert in seinem pastosen Auftrag den Eindruck partiell herauszubrechen. Die beiden Farben stehen in einem vielschichtigen Spannungsverhältnis zueinander, sie scheinen einerseits verwoben ineinander zu fließen während sie sich zeitgleich kraftvoll voneinander abstoßen.
In den schwarzen Linien manifestiert sich eine Gestik voller expressiver Ausdruckskraft, die den Farbgrund in einzelne Bahnen lenkt und kraftvoll strukturiert. Schemenhaft erschließen sich die schwarzen Farbbahnen auch zu einer figuralen Komposition, die sich ausdrucksvoll entfaltet.
„Mir genügt die Aneinanderreihung von Farbflecken und vagen, unbestimmten Formen nicht. Ich suche einen bestimmten Ausdruck, denn die Flecken und Linien müssen ja nicht Flecken und Linien an sich sein. Vom Standpunkt des Künstlerischen her ist alles unabhängig von Bedeutung. Aber der Linie, wie ich sie mag, muß so fern her eine Bedeutung in dem Sinne zuwachsen, daß sie etwas ein- und ausschließt. Daß eine Bedeutung über ihre eigene Bedeutung hinaus erhält. Daß man etwas ablesen und präzisieren kann. Das soll nicht ungefähr, sondern verschlüsselt, nicht bis in alle Einzelheiten hinein genau sein. Es handelt sich nicht um Darstellungen, eher um Anspielungen auf Gesehenes.“ (Emil Schumacher, in: Bernhart Schwenk (Hg.), Retrospektive Emil Schumacher, Ausst.Kat. Galerie National Jeu de Paume u.a., Paris u.a. 1997, S.129)

Zertifikat

Die vorliegende Arbeit ist im Emil-Schumacher-Archiv, Hagen, unter der Nummer 0/3.751 registriert.

Provenienz

Privatsammlung, Nordrhein-Westfalen

Ausstellung

Hagen 1997 (Karl-Ernst-Osthaus-Museum), Emil Schumacher, Ein Künstler und seine Stadt, Ausst.Kat.Nr.76 mit Farbabb. (dort mit irrtümlichen Maßangaben)