Corneille - Jeune paysage - image-1

Lot 608 D

Corneille - Jeune paysage

Auktion 1060 - Übersicht Köln
28.11.2015, 11:00 - Zeitgenössische Kunst
Schätzpreis: 30.000 € - 35.000 €
Ergebnis: 43.400 € (inkl. Aufgeld)

Corneille

Jeune paysage
1960

Öl auf Leinwand. 54 x 65 cm. Gerahmt. Signiert und datiert 'Corneille '60'. Rückseitig auf der Leinwand signiert, datiert und betitelt '"jeune paysage" Corneille '60' sowie mit der schablonierten Nummer "1977 117" (durchgestrichen).

„Was Corneille malt, gehört ihm ganz allein. Ein Blick genügt, um sein Werk zu identifizieren: es ist nicht möglich, den Verlauf seines Suchens mit dem eines anderen zu verwechseln, wie es heute so häufig vorkommt. Und währenddessen, trotz dieser Einzigartigkeit - und vielleicht sogar derentwegen - sobald man den Entschluss fasst, sie in ihrer Entwicklung zu ergreifen, geben seine Werke eher den Einblick in eine allgemeine Bedeutung, die ihnen statt dessen eine beispielhafte Eigentümlichkeit bescheinigt. Es geschieht, dass ein Werk, einmal dem Aufsehen entzogen, ohne es zu wollen, den Geist der Zeit berührt; das heißt, über die häufigsten Gärungen hinaus, versteht es tief in die Gedanken einzudringen, die es im geheimen bewegen. Das Erleben Corneilles gehört hierhin, es scheint, dass seine Malerei einen Weg bricht zur größten Verinnerlichung, die die aktuelle Kunst bietet. Es zeigt in wunderbarer Weise, was die Substanz der modernen Malerei und was der Fond seiner Zeit ist. Genauer gesagt, dieses Erleben fügt seiner Entwicklung in einer langsamen und wesentlichen Arbeit die Zusammenhänge und Unterbrechungen zu, wo heraus, verwandelt und als außerordentlich erfassbar, die Beziehungen entstehen, die sie gemeinhin vereinigen. […] 1960, nein schon 1959, scheint eine neue Konstruktionsform des Gesamten dem Tasten der Vergangenheit ein Ende zu setzen. Hierbei verschwindet die Struktur des Gegensätzlichen. Die Bilder sind nicht mehr in zwei Zonen unterteilt. Jede ihrer Parzellen zeigen die Szenerie großer Ströme von Bewegungen, die sich hindern. Spannung und Ruhe, Stetigkeit und Unruhe sind überall in gleicher Art vorhanden. Jeder Abschnitt des Raumes ist nunmehr doppelt: verantwortlich und autonom, einig und verschieden, zugleich dynamische Bewegung in der Ausdehnung (continu) und förmliche Last (discontinu) ein Platz von Strom und Damm, den anderen Massen (Mächten) entgegenstehend. Tumult und Ruhe sind nicht mehr auf bestimmten Plätzen, sie entstellen nicht mehr das Bild. Die Spannung zwischen der Verwirrung und Differenzierung, zwischen dem Stetigen und Unaufhörlichen wird zur Substanz. Alles geschieht, als habe das Wirkliche sich in seiner Gesamtheit verinnerlicht bis zur Schaffung des fundamentalen Seins. “ (Max Loreau, Corneille der Geometer, in: Karl Heinz Hering (Hg.), Corneille, Ausst.Kat. Kunstverein für Rheinlande und Westfalen Düsseldorf, Düsseldorf 1967, o.S.)

Zertifikat

Mit beiliegendem Zertifikat von Natacha Beverloo Corneille Laktionoff, Brüssel, vom April 2014.