Lot 115 Dα

Das vorliegende Gemälde geht auf eine Bilderfindung von Ludwig Knaus während seiner ersten Schwarzwaldreise 1851 zurück. Eine erste Version dieses Themas zeigt eine dunkle Schwarzwaldstube mit zwei Gaunern, die einen jungen Bauern beim Kartenspiel betrügen, sowie an einem zweiten Tisch links im Hintergrund mehrere lachende und zechende Bauern. Dieses Bild, das noch im Entstehungsjahr 1851 vom Düsseldorfer Galerieverein angekauft wurde und sich heute im dortigen Museum Kunstpalast befindet, begründete den Ruhm des Künstlers. Aufgrund des großen Erfolgs entschloss sich Knaus noch im gleichen Jahr zu einer zweiten Version des Themas, bei der er den Bildausschnitt verkleinerte, wobei er auf die Gruppe der zechenden Bauern im Hintergrund verzichtete und die Komposition dadurch auf die betrügerischen Kartenspielern und den jungen Bauern mit seiner kleinen Tochter konzentrierte. Dieser zweiten, 1853 vom Leipziger Kunstverein für das Städtische Museum erworbenen Version ist unser vorliegendes Bild verpflichtet, bei dem es sich um eine vorbereitende Studie oder eine weitere Version des Künstlers handeln dürfte. Kompositionsskizzen und Vorzeichnungen zur Düsseldorfer Version befinden sich in der Stuttgarter Staatsgalerie und den Berliner Staatlichen Museen.