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Lot 161 Dα

Ansichtenvase Pfaueninsel

Auktion 1065 - Übersicht Berlin
30.04.2016, 11:00 - Berlin Auktion
Schätzpreis: 10.000 € - 15.000 €
Ergebnis: 14.880 € (inkl. Aufgeld)

Ansichtenvase Pfaueninsel

Porzellan, Emailfarbe, partiell radierte Vergoldung. Vase und Sockel verschraubt. Reden'sche Vase auf Sockel. Goldfond mit üppigen radierten Blattranken und Palmetten. Zwei goldgerahmte Bildfelder, eines bezeichnet "Die Pfauen Insel bei Potsdam", das andere "Das russische Haus bei Potsdam". Vasenfuß und Sockel mit Blaumarke Zepter, roter Reichsadlermarke und Malerzeichen. Am oberen Abschluss und einer Ecke des Fußes restauriert. H 57,7 cm.
Berlin, KPM, um 1825. Die Ansicht der Pfaueninsel nach einer Stichvorlage von Frédéric Frégevice.

Die Vase ist durch die beiden Darstellungen eng mit der Pfaueninsel im Wannsee verbunden. Während bereits Friedrich Wilhelm II. die Insel als Rückzugsort nutzte und sich dort an der Westspitze der Insel das Schloss erbauen ließ, prägte Friedrich Wilhelm III. die Insel und ihre Umgebung durch weitere Bauten. Zu Ehren seines russischen Schwiegersohnes ließ er 1819/1820 das Blockhaus Nikolskoe nach russischer Bauart aus runden Holzstämmen errichtet. Das Erdgeschoss sollte den Matrosen der Fregatte „Royal Luise“ als Wohnung dienen, im oberen Geschoss aber ließ sich Friedrich Wilhelm III. eine Teestube und für einen Aufseher eine kleine Wohnung einrichten. Am 24. Oktober 1820 zeigte Friedrich Wilhelm III. dem Großfürstenpaar Alexandra und Nikolaus zum ersten Mal das Blockhaus. Ab 1820 sind häufige Besuche Friedrich Wilhelms III. zum „Thee“ in Nikolskoe in seinem Tagebuch vermerkt. Seine Beliebtheit als Bildmotiv in touristischen Beschreibungen setzt sich in der Verwendung auf Porzellanen der KPM fort.

Literaturhinweise

Die Stichvorlage nach Frégevice abgebildet in Raffinesse & Eleganz, München 2007, Kat. 113.