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Lot 48 Dα

Seltenes Tête-à-tête mit ägyptischen Dekoren

Auktion 1065 - Übersicht Berlin
30.04.2016, 11:00 - Berlin Auktion
Schätzpreis: 30.000 € - 40.000 €
Ergebnis: 79.360 € (inkl. Aufgeld)

Seltenes Tête-à-tête mit ägyptischen Dekoren

Porzellan, Emailfarben, Vergoldung. Bestehend aus Tablett, Tee- und Kaffeekanne, Zuckerdose, Milchkännchen und zwei Tassen mit UT. Rechteckiges Tablett mit abgeschrägten Ecken. Die Henkel als plastische Krokodilkörper modelliert, die Handhaben der Deckel als Sphingen. Der plastische Dekor und die Ränder in grünem Steinimitat. Die Wandungen dekoriert mit goldgehöhter Lotusblütenranke und ziegelroten Fantasiehieroglyphen. Zeptermarken mit Beistrich in Auf- und Unterglasurblau, diverse Presszeichen, die Tassen mit Goldmalerzeichen 74. Chip am Ausguss der Teekanne. B Tablett 37 cm; H Kaffeekanne 19,6 cm.
Berlin, KPM, um 1810.

Wie das vorhergehende Potpourri mit Hieroglyphenbanderole belegt, findet das Interesse für Ägypten bereits im ausgehenden 18. Jahrhundert erste Ausdrücke in der Porzellankunst. Eine regelrechte Begeisterung für das ferne Ägypten und seine Geschichte entfacht dann Napoleons Expedition der Jahre 1798 - 1801. Die wissenschaftlichen Erkenntnisse der Expedition wurden von Dominique-Vivant Denon in der mehrbändigen Description de L'Égypte publiziert und bildeten die Basis der sich entwickelnden Ägyptologie. Nachdem man sich in Sèvres bereits von der neuen Quelle hatte inspirieren lassen, schuf die Modellwerkstatt der KPM 1809 "Ein Egiptisches Caffe und Thè Servis" bestehend aus "Caffe Kanne mit Krokodill Henkel und Eg: Adler Schnaupe, Thépott mit Krokodill Henkel und Zuckerrohr Schnaupe, Zucker Dose glatt mit Deckel und Sphinx Kopf als Knopf (Dieser Knopf kömmt auch zu Caffe und Thépott), Saane Kännchen mit Krokodill Hkl: und glatte Schnaupe". Auch die Vorbilder für den Dekor fand der in Berlin tätige Henri Rivet de la Grange in Denons Werken, so dass das fertige Service bereits 1810 als Sensation auf der Akademieausstellung präsentiert werden konnte.

Literaturhinweise

Unser Tête-à-tête abgebildet und ausführlich besprochen in Raffinesse & Eleganz, München 2007, S. 64 - 66, Abb. 70.