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Lot 1021 Dα

Kurkölnische Fahnenstangenspitze

Auktion 1066 - Übersicht Köln
20.05.2016, 17:00 - Ausgewählte Objekte
Schätzpreis: 8.000 € - 9.000 €
Ergebnis: 14.880 € (inkl. Aufgeld)

Kurkölnische Fahnenstangenspitze

Silber getrieben, gegossen und graviert; vergoldet. Die tropfenförmige Bekrönung beidseitig fein graviert. Avers, vor der Mutter Gottes und dem Erzengel Michael und umschlossen von der Kette des Michaelsordens, das kurkölnische Wappen; im Herzschild das Hauswappen der Wittelsbacher. Die umlaufende Inschrift "SI EXURGAT ADVERSVM ME PRAELIUM IN HOC EGO SPERABO" weist auf Psalm 27.3: "Wenn sich Krieg wider mich erhebt, so verlasse ich mich auf Ihn." Die Gravur später ergänzt "Psalm 26" (sic). Revers eine Darstellung des Hl. Sebastian, hier als Schutzpatron der Schützen und des Militärs, über dem Wappen der Stadt Arnsberg mit Kurhut. Marken: BZ Bonn für das 17. Jh. (Clasen Nr. 352), MZ "C über V", Christian Udesheim zugeschr. (tätig um 1699, vgl. Scheffler Rheinland Nr. 10a). H 24,5 cm, Gewicht 239 g.
Bonn, Christian Udesheim, Ende 17. Jh.

Das Endstück einer Fahnenstange gehörte zur Hofhaltung des Kölner Kurfürsten und Erzbischofs Joseph-Clemens (1671 - 1723), der das Bistum von 1688 an als Fürstbischof regierte. Das religiöse Bildprogramm auf einem Gegenstand weltlicher Repräsentation weist auf die sowohl weltliche, als auch geistliche Regentschaft der Fürstbischöfe. Das Meisterzeichen ist bei Clasen und Scheffler nicht abgebildet, kann jedoch aufgrund des Monogramms mit einiger Gewissheit Christian Udesheim zugeschrieben werden, der einer namhaften Bonner Silberschmiedefamilie angehörte (vgl. auch die Schreibweisen Udisheim und Üdesheim, Scheffler Rheinland Nr. 8, 11, 12).

Literaturhinweise

Zum Kurkölnischen Wappen vgl. Katalog Kurfürst Clemens August, Köln 1961, S. 41 f.