Lot 1219 Dα

Jan Massys war der älteste Sohn von Quentin Massys, und anders als bei seinem Bruder Cornelis folgt sein Stil dem seines Vaters. Seine Gemälde lassen sich in zwei Gruppen aufteilen: jene seiner Antwerpener Schaffenszeit bis 1544, dem Jahr, in dem er der Häresie beschuldigt und aus der Stadt verbannt wurde, und jenen nach 1558. Die meisten seiner Gemälde gehören in diese zweite Antwerpener Periode, so wie das vorliegende Werk, das zu seinen letzten zu zählen ist oder gar das Letzte in seinem Schaffen darstellt.
Das Thema entstammt dem apokryphen Pseudo-Matthäus-Evangelium. Die Komposition wird bestimmt durch zwei entgegengesetzte Dreiecke. Die Figurengruppe im rechten Vordergrund zeigt die Heilige Familie bei der Rast an einem Brunnen, während in der anderen Bildhälfte eine weite Landschaft sichtbar wird, in der sich ein Fluss in die Bildtiefe bis zum Horizont schlängelt.