Godefridus Schalcken - Heilige Familie - image-1

Lot 1326 Dα

Godefridus Schalcken - Heilige Familie

Auktion 1067 - Übersicht Köln
21.05.2016, 11:00 - Alte Kunst
Schätzpreis: 15.000 € - 18.000 €

Godefridus Schalcken

Heilige Familie

Öl auf Leinwand (randdoubliert). 100 x 73 cm.
Signiert unten links: G. Schalcken.

Die in nächtliches Dunkel getauchte, nur vom Schein einer Kerze und vom fahlen Licht des Mondes erhellte Andachtsszene zeigt die Heilige Familie im Gebet. Zur Linken sind zudem Elisabeth und ihr Sohn Johannes wiedergegeben, im Dunkel des rechten Hintergrundes ist die Darstellung des Zacharias nur zur erahnen. Das Gemälde zeigt in seiner Komposition große Ähnlichkeiten zu dem Gemälde "Die Heilige Familie mit dem Johannesknaben und Elisabeth" von Godefridus Schalcken aus den Jahren vor 1700 in Kopenhagen (Statens Museum for Kunst).
Bei unserem Gemälde könnte es sich vielleicht um das Werk von Godefridus Schalcken handeln, das 1889 im Katalog zur Sammlung des Barons Speck von Sternburg in Lützschena mit "Heilige Familie, Leinwand, 100 x 74 cm" aufgelistet wurde; 1988 von Behermann (op. cit.) unter den vermissten Gemälden Schalckens genannt, ist dessen Verbleib bis heute unbekannt geblieben.
Die Kuratorin der 2015 gezeigten Schalcken-Ausstellung des Kölner Wallraf-Richartz-Museums Anja Sevcik zählt unser Gemälde in ihrem 2016 publizierten Resumee (op. cit.) zu den "Neuentdeckungen".

Provenienz

Um 1975 im Würzburger Kunsthandel erworben, seitdem in deutschem Privatbesitz.

Literaturhinweise

Anja K. Sevcik: Godefridus Schalcken. Neueröffnete Perspektiven auf den Meister gemalter Verführung. In: Wallraf-Richartz-Jahrbuch, Bd. 77, 2016, S. 9-18, hier S. 14-16, Abb. 6. - Zu dem Gemälde in Kopenhagen siehe zuletzt Ausst.-Kat.: Schalcken. Gemalte Verführung, Stuttgart 2015 (Ausstellung im Wallraf-Richartz-Museum - Fondation Corboud, Köln), S. 280-281, Kat. Nr. 73 mit Abb. - Zu dem vermissten Gemälde ehemals in der Sammlung Sternburg siehe ebda. (Anm. 6-7) und Thierry Beherman: Godfried Schalcken, Paris 1988, S. 388, Nr. 18.