Hans Thoma
Mainlandschaft bei der Gerbermühle
Öl auf Karton. 74 x 95 cm.
Monogrammiert und datiert unten rechts: HTH (ligiert) 89.
Die Landschaft bei der Gerbermühle in der Umgebung Frankfurts hat Hans Thoma in den 90er Jahren des 19. Jahrhunderts zu mehreren Landschaftsveduten inspiriert. So finden sich die beiden eigentümlichen Bäume im Vordergrund unseres Gemäldes auch in anderen Werken des Künstlers wieder, darunter den Bildern „Im Sonnenschein“, „Sommereinsamkeit“ und „Einsamkeit“ (siehe Abb. in Thode, a.a.O., S. 323, 452 u. 464). Thoma bevölkerte die flache Uferlandschaft des Mains jeweils mit abwechslungsreichen Staffagefiguren. In unserem Bild sind es u.a. zwei Reiter auf der gegenüberliegenden Seite des Flusses sowie eine Schar munterer Gänse im Vordergrund. Die Komposition wird durch die kräftige Betonung von Horizontalen und Vertikalen bestimmt, während der tiefe Horizont und die kunstvollen Wolkenformationen an die holländische Landschaftsmalerei des 17. Jahrhunderts denken lassen, von der sich Thoma inspirieren ließ.
Provenienz
Carl Reininghaus, Graz. - Seit ca. 1930 in deutschem Familienbesitz. - Sotheby's, London, 18.5.2011, Lot 25. - Europäische Privatsammlung.
Literaturhinweise
Henry Thode (Hg.): Thoma. Des Meisters Gemälde, Stuttgart u. Leipzig, 1909, S. XLV u. 363 (mit Abb., irrtümlich 1892 datiert).