Fritz Klimsch - Frühling - image-1

Lot 418 D

Fritz Klimsch - Frühling

Auktion 1070 - Übersicht Köln
03.06.2016, 18:00 - Moderne Kunst
Schätzpreis: 35.000 € - 40.000 €
Ergebnis: 37.200 € (inkl. Aufgeld)

Fritz Klimsch

Frühling
1925/1926

Bronze Höhe 178,5 cm Auf der mitgegossenen, unregelmässig geformten Plinthe (5,3 x 36 x 29 cm) hinten links monogrammiert 'F K' und mit dem Gießerstempel "H. NOACK BERLIN" versehen. - Mit schöner bronzefarbener, stellenweise aufgelichteter Patina. - Mit minimalen linearen Bereibungen im Rumpfbereich.

„Im ‚Frühling' klingt trotz des jubelnden Aufstrebens der Arme die zarte Melancholie des Mozartschen Mailiedes“ hielt Uli Klimsch über das Werk seines Vaters fest (Uli Klimsch, 1938, op.cit., S. 66). Tatsächlich scheint der wohltemperierten Dynamik der beinahe lebensgroßen Bronze eine leise Musikalität innezuwohnen.
Neben der Musik zählt das Verhältnis des Menschen zur Natur zu den immer wiederkehrenden Themen im bildhauerischen Schaffen von Fritz Klimsch. Die Vielfalt dieser Beziehung versinnbildlicht er bevorzugt im weiblichen Akt. Nicht nur der „Frühling“, sondern auch Werke wie „Frühlingsahnen“ von 1923, „In der Sonne“ von 1925/1926, „Sturm“ von 1932, „In Wind und Sonne“ von 1936 oder „Sommertag“ von 1937 (vgl. Braun 116, 126, 159, 176, 184) bezeugen eindrucksvoll seine fortwährende Auseinandersetzung mit diesem Themenkomplex.
In der feinen Nuancierung von Geste und Gebärde vermag Klimsch ein weites Spektrum von Empfindungen und Stimmungen subtil zu variieren: Sein „Frühling“ ist geprägt von juveniler Frische und zarter Eleganz. Den Kopf versonnen zur Seite geneigt, scheint sich der ranke Körper der jungen Frau anmutig der Sonne entgegen zu recken.

Werkverzeichnis

Braun 134 (dort mit leicht abweichenden Maßangaben)

Provenienz

Süddeutsche Privatsammlung (Erwerb aus dem Kunsthandel in den 1980er Jahren)

Literaturhinweise

Uli Klimsch, Fritz Klimsch. Die Welt des Bildhauers, Berlin 1938, S. 66 mit ganzseitiger Abb. S. 73; Hermann Braun, Fritz Klimsch. Werke, Hannover 1980, Nr. 23 mit ganzseitiger Farbabb. S. 62

Ausstellung

Berlin 1926 (Preussische Akademie der Künste zu Berlin. Frühjahrs-Ausstellung), Fritz Klimsch, Kollektivausstellung, Kat. Nr. 315 ("Der Frühling. Gips. Verkäuflich."); Berlin 1932 (Preussische Akademie der Künste zu Berlin), Herbstausstellung Kat. Nr. 249 ("Frühling. Bronze."); Berlin 1938 (Ausstellungsgebäude Tiergartenstraße 21 a), Sonderausstellung Fritz Klimsch. Plastik, Kat. Nr. 11 ("Frühling. Gipsmodell"); Frankfurt 2010 (Museum Giersch), Die Bildhauer August Gaul und Fritz Klimsch, S. 252 mit ganzseitiger Farbabb. Nr. 130