Günter Fruhtrunk - Centre d' Énergie - image-1

Lot 607 D

Günter Fruhtrunk - Centre d' Énergie

Auktion 1071 - Übersicht Köln
04.06.2016, 11:00 - Zeitgenössische Kunst
Schätzpreis: 50.000 € - 70.000 €
Ergebnis: 57.040 € (inkl. Aufgeld)

Günter Fruhtrunk

Centre d' Énergie
1964

Acryl auf Leinwand. 118 x 113 cm. In Künstlerrahmen 126 x 120 cm. Rückseitig auf der Leinwand signiert, datiert, betitelt und beschriftet 'FRUHTRUNK FRUHTRUNK I. "CENTRE D'ÉNERGIE" ENDG-LÖSUNG' [teils unleserlich] '1964' sowie mit Ortsangabe 'PARIS', Richtungspfeil und -angabe. - Mit Atelier- und leichten Altersspuren.

Basierend auf dem Grundgedanken der gegenstandslosen Malerei des Konstruktivismus entwickelt Günter Fruhtrunk seine dynamische Formensprache, die sich aus vielfältigen Variationen von Streifen in intensiver Farbgestaltung zeigt. Seine charakteristischen Geometrisierungen von Farbe und Form definieren sich in den 1960er Jahren durch Farbbahnen, die horizontal, vertikal oder diagonal durch das Bildfeld verlaufen. Vor einem rotfarbenen Hintergrund rhythmisieren sich in „Centre d' Énergie“ die blauen Streifen in unterschiedlicher Ausdehnung und werden dabei zum Teil von schmalen Streifen flankiert, die den Rhythmus in feinen Nuancen akzentuieren. „Durch diese leuchtend intensiven „Ränder“, gerät die Komposition in Vibration. Die Farbflächen scheinen die räumlich definierte unmittelbare Flächigkeit aufzugeben und in schwer fassbarer räumlicher Tiefe zu schweben.“ Die kompositorischen Vorstellungen „eines in sich ruhenden und nach außen dehnenden Bildes“ werden auch im Werktitel deutlich. So offenbart „Centre d' Énergie“ von 1964 mit seiner Dynamisierung der Bildfläche, ein zentrales Bildthema in Günter Fruhtrunks Oeuvre. „Hier geht es nur noch um die Ausdehnung durch die Verstärkung der graphischen Konstrukte (dunkle Streifen vor hellem Grund oder umgekehrt, helle Streifen vor dunklem) wobei allein durch die Aufleuchtung der Ränder […] eine Vibration der dunkleren Fläche bewirkt wird und somit die Abhebung vom Grund verdeutlicht wird.“ (Helmut Friedel, Zu den Bilder von Günter Fruhtrunk, Rote Vibration, in: Ina Prinz (Hg.), Günter Fruhtrunk im Arithmeum, Ausst.Kat. Bonn 2002, S.3)

Werkverzeichnis

Die vorliegende Arbeit wird in das in Vorbereitung befindliche Werkverzeichnis von Silke Reiter, Günter Fruhtrunk Gesellschaft, München, aufgenommen.

Provenienz

Galerie Heseler, München (mit rückseitigem Aufkleber); Privatsammlung, Süddeutschland