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Lot 653 Dα

Bedeutende Berliner Tasse mit der Ansicht von Feilners Ofenfabrik

Auktion 1075 - Übersicht Köln
18.11.2016, 14:00 - Kunstgewerbe II
Schätzpreis: 2.000 € - 3.000 €
Ergebnis: 1.860 € (inkl. Aufgeld)

Bedeutende Berliner Tasse mit der Ansicht von Feilners Ofenfabrik

Porzellan, Email- und Golddekor, Innenvergoldung. Walzenform mit Klauenfüßen, bezeichnet "Feilnersche Ofen-Fabrick in Berlin". Originale UT mit "Situations-Plan von der Feilnerschen Ofenfabrick. gewidmet dem Fabrick Besitzer Herrn Villeroy." Blaumarke Zepter, roter Stempel Adler und K.P.M., blaue Planetenmarke Mars.
Berlin, KPM, 1823 - 32.

Die Feilnersche Ofenfabrik lag in Berlin Mitte, heute an der Kreuzung der Alten Jakob- und der Feilnerstraße. Prominent wurde die Fabrik durch die Zusammenarbeit mit Karl Friedrich Schinkel, der nachweislich ab 1808 Öfen entwarf. Später folgte die Produktion von Baukeramiken nach Schinkel-Entwürfen, u.a. für die Friedrichwerdersche Kirche und das Kaiser-Wilhelm-Palais. Schinkel errichtete um 1828 / 29 ein Wohnhaus für Feilner, das gleichfalls an der damaligen Hasenheger Straße gelegen war. Tobias Feilner verstarb am 7. April 1839. Ab wann ein Herr Villeroy (Nicolas Villeroy?) die Fabrik erwarb, ist unbekannt. Die Bemalung der Tasse lässt sich aber anhand der Malermarke zwischen 1823 und 1832 datieren.

Provenienz

Westfälische Privatsammlung

Literaturhinweise

Ein weiteres Exemplar in der Sammlung des Märkischen Museums Berlin (Abgebildet bei Köllmann, Berliner Porzellan, Braunschweig 1966, Bd. I, S. 227).
Zur Produktion der Ofenfabrik s. Matthias Hahn, Entwurf für einen Kachelofen, in: Virtuelles Berlin um 1800. Akademie der Bildenden Künste und Mechanischen Wissenschaften, Berlin-Brandenburg 2006, S. 1 ff.
S.a. Mende, Die Tonwarenfabrik des Tobias Chr. Feilner in Berlin, München-Berlin 2015.