Eine bedeutende große Platte mit der Darstellung einer Szene aus dem Leben des Hl. Benedikt
Schildpatt, Perlmutt, Elfenbein, Zinn, Ebenholz, vergoldete Bronze. In einem mit Blumengebinden besetzten Kartuschenrahmen die dreigeteilte Darstellung in einer Architekturstaffage, mittig das Giftwunder des Hl. Benedikt, an den Seiten zwei weitere nicht identifizierte kleinere Darstellungen aus seinem Leben. An der unteren Kante mittig ein fürstbischöfliches Wappen mit einer heraldischen Rose. Einige Furnierteile ersetzt. Gerahmt 70,8 x 98,2 cm, Marketerie H 51, B 78 cm.
Wohl süddeutsch oder alpenländisch, Mitte 18. Jh.
Die Herkunft der Platte lässt sich nicht genau belegen, aber es ist davon auszugehen, dass sie als wandfeste Dekoration verwendet worden ist. Die Darstellung spricht dafür, daß es sich um die Ausstattung eines deutschen, wahrscheinlich reichsunmittelbaren Benediktinerklosters gehandelt haben dürfte. Ebenso liegt die Werkstatt im Dunkeln. Es ist zwar eine Nähe zu einigen Möbeln Heinrich Wilhelm Spindlers in Potsdam festzustellen, hier insbesondere zu der sogenannten Papageien-Kommode im Arbeitszimmer Friedrichs II. und zur Kommode mit den drei Grazien auf der Front im oberen Konzertzimmer, beide im Potsdamer Neuen Palais. Es taucht aber kein Beleg darüber auf, dass Spindler je größere Aufträge außerhalb des Berliner und Potsdamer Hofes ausgeführt hat.
Dem freundlichen Hinweis von Herrn Dr. Koppe verdanken wir die Auskunft, dass die Platte für den Abt des Klosters St. Matthias in Trier, Modestus Mannheim, gefertigt wurde. Nachträglich haben wir das gravierte Monogramm des Abts neben dem Wappen gefunden: M.A.M.M.
Zertifikat
Expertise von Alvar González-Palacios, Februar 2016