David Vinckboons - Der Nesträuber - image-1

Lot 1025 Dα

David Vinckboons - Der Nesträuber

Auktion 1076 - Übersicht Köln
19.11.2016, 11:00 - Gemälde und Zeichnungen Alte Meister, Skulpturen
Schätzpreis: 40.000 € - 45.000 €
Ergebnis: 44.640 € (inkl. Aufgeld)

David Vinckboons

Der Nesträuber

Öl auf Holz (parkettiert). 38 x 55 cm.

Verso die Marke des Herstellers der Holztafel "IS" (ligiert, für Lambert Steens, tätig in Antwerpen um 1600).
Der im flandrischen Mechelen geborene David Vinckboons stammte künstlerisch aus der weiteren Breughel-Umgebung und schuf, wie diese Antwerpener Künstlerfamilie, Landschaften mit reichem Baumbestand und Staffage. Spätestens um 1605 aber war er nach Amsterdam gezogen, wo er bis zu seinem Tode durchaus erfolgreich arbeiten konnte. So ist überliefert, dass er 1611 dort ein Haus mit Hinterhaus und Keller in der St. Anthonisbreestraat erwarb, das noch heute existiert. Zwischen 1605 und 1610 wandte er sich häufig der Darstellung flämischer Sprichwörter zu. Auf unserem Gemälde illustriert er ein Sujet, das schon von Pieter Brueghel d. Ä. behandelt worden war (z. B. in dessen Gemälde im Kunsthistorischen Museum in Wien). Im Flämischen heißt es: „Dije den nest weet die weethen, Maer dijen hem rooft die heeften“, was so viel bedeutet wie: „Der, der weiß, wo das Nest ist, hat die Kenntnis, aber der, der es beraubt, besitzt es." In seinem Werkverzeichnis versammelt Klaus Ertz insgesamt sieben verschiedene Versionen von Vinckboons dieses offenbar sehr populären Sujets mit dem Titel „Der Nesträuber“. Eine Zeichnung von ihm im Cabinet des Estampes der Bibliothèque Royale in Brüssel ist mit unserer Komposition nahezu identisch.

Zertifikat

R. Finck, Brüssel 25.11.1970 (in Kopie vorhanden). - K. Goosens, Borgerhout 10.9.1970 (in Kopie vorhanden).

Provenienz

Galerie Robert Finck, Brüssel 1970. - 889. Lermpertz-Auktion, Köln, 20.5.2006, Lot 182. - Belgische Privatsammlung.

Literaturhinweise

K. Ertz, Ch. Nitze-Ertz: David Vinckboons 1576-1632. Monographie mit kritischem Katalog der Zeichnungen und Gemälde, 2016, S. 392, Nr. 153.