Gabriello Salci - Früchtestillleben mit Papagei - image-1

Lot 1109 Dα

Gabriello Salci - Früchtestillleben mit Papagei

Auktion 1076 - Übersicht Köln
19.11.2016, 11:00 - Gemälde und Zeichnungen Alte Meister, Skulpturen
Schätzpreis: 10.000 € - 14.000 €
Ergebnis: 42.160 € (inkl. Aufgeld)

Gabriello Salci

Früchtestillleben mit Papagei

Öl auf Leinwand (doubliert). 98 x 74,5 cm.
Monogrammiert auf dem Tischtuch: G.S..

Das malerische Gesamtwerk des offenbar auf Stillleben spezialisierten Römers Gabriello Salci konnte erst in den letzten Jahrzehnten näher umrissen werden. Die hierfür wichtigste Quelle sind bisher nur drei bekannte signierte und datierte Gemälde des Malers. Eines befindet sich in der Sammlung des Fürsten von Liechtenstein (1716 datiert), ein zweites im Budapester Szépmüveszeti Múseum (von 1719) sowie ein drittes, 1720 datiertes Werk in einer italienischen Privatsammlung (siehe Bocchi, op. cit.). Während letzteres ein reines Jagstillleben ist, gibt es sowohl mit dem Budapester als auch mit dem Vaduzer Bild bemerkenswerte Übereinstimmungen. Sehr ähnlich ist z. B. in Budapest das Ornament des roten Teppichs, während die weiße, mit Spitze umrandete Tischdecke nahezu identisch auf dem Liechtenstein-Gemälde erscheint.
In der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts waren in Rom auch deutsche und flämische Stilllebenmaler tätig, darunter Franz Werner von Tamm, Christian Berentzen und Maximilian Pfeifer, deren Werke Salci, wie Bocchi bemerkt, ebenso beeinflusst haben wie seine Landsleute Pietro Navarro und Giovanni Paolo Spadino. Angesichts der wenigen gesicherten Bilder von Gabriello Scalci ist dieses bisher unbekannte, mit G.S. monogrammierte Gemälde ein weiterer Baustein für die Erschließung der künstlerischen Identität dieses begabten Malers.
Wir danken Dr. Fred Meijer für die Unterstützung bei der Identifizierung und Katalogisierung dieses Gemäldes.

Provenienz

Deutscher Privatbesitz.

Literaturhinweise

Über den Künstler G. Bocchi, U. Bocchi: Pittori di Natura Morta a Roma. Artisti italiani 1630-1750, Viadana 2005, S. 705ff.