Carl Morgenstern
Die Wasserfälle bei Tivoli
Öl auf Leinwand (doubliert). 31 x 37 cm.
Signiert und datiert unten rechts: Carl M* 18[...].
Carl Morgenstern wird in Frankfurt als Sohn des Malers und Restaurators Johann Friedrich Morgenstern (1777-1844) geboren. Bereits der Urgroßvater Johann Christoph Morgenstern (1697-1819) ist Hofmaler in Rudolstadt. Dessen Sohn Johann Ludwig Ernst Morgenstern (1738-1819), der das Ansehen der Malerdynastie begründet, ist spezialisiert auf Darstellungen von Kircheninterieurs.
Carl erhält den ersten Malunterricht bei seinem Vater und beginnt daraufhin das Studium an der Münchener Kunstakademie, wo er jedoch als angehender Landschaftsmaler nicht die von ihm erhofften Anregungen findet. Die fernab der Kunsthochschule tätigen Freilichtmaler um seinen Vetter Christian Ernst Bernhard Morgenstern, Heinrich Bürkel und Peter von Heß werden schließlich zu seinen Vorbildern. 1835 reist Carl gemeinsam mit Malerfreunden nach Tivoli. Es entstehen vor Ort zahlreiche Zeichnungen und Ölstudien, die er in den Wintermonaten in großformatigere Gemälde umsetzt, um diese dann für den Verkauf nach Frankfurt zu schicken. Auch in den Folgejahren, zurück in seiner Heimatstadt, entstehen viele weitere Italienansichten, weshalb er bald als "Frankfurter Italienmaler" gilt.
Indem Morgenstern innerhalb des vorliegenden Werkes die Stärke des Farbauftrages variiert, erreicht er eine besondere Tiefenstaffelung. Der dicke aber feine Farbauftrag im Vordergrund steht im Kontrast zu dem dünnen Farbauftrag im Hintergrund, der durch eine eher schmierende Technik einen nebulösen Charakter erhält. Das vorliegende Gemälde ist ein deutliches Beispiel für Morgensterns freieren Stil, den er sich in seiner Münchener Zeit aneignete.
Provenienz
Rheinland-pfälzische Privatsammlung.