Johan Christian Clausen Dahl - Der Hirschpark "Dyrehaven" bei Kopenhagen - image-1

Lot 1535 Dα

Johan Christian Clausen Dahl - Der Hirschpark "Dyrehaven" bei Kopenhagen

Auktion 1076 - Übersicht Köln
19.11.2016, 14:00 - Gemälde und Zeichnungen des 19. Jahrhundert
Schätzpreis: 50.000 € - 60.000 €
Ergebnis: 59.520 € (inkl. Aufgeld)

Johan Christian Clausen Dahl

Der Hirschpark "Dyrehaven" bei Kopenhagen

Öl auf Leinwand. 91,5 x 72,5 cm.
Signiert und datiert unten links: Dahl 1853.

Der Norweger Johann Christian Clausen Dahl erhielt ab 1811 seine Ausbildung wie zuvor auch Caspar David Friedrich an der damals berühmten Kopenhagener Akademie und ging anschließend 1818 nach Dresden, wo die Landschaftsmalerei unter Friedrich den ersten Platz zu erobern begann. Hier gehörte er bald zu dessem engsten Freundeskreis und gilt neben Friedrich als bedeutendster Vertreter der Dresdener Romantik. Der Stadt Kopenhagen blieb er verbunden durch seine Mitgliedschaft an der dortigen Akademie ab 1827. Seine künstlerische Kraft und sein Ruhm blieben Dahl bis in die letzten Lebensjahre erhalten, und von Dresden aus konnte er bis zuletzt zahlreiche Bilder auch in das europäische Ausland verkaufen.
Unser Gemälde zeigt eine Szene aus dem nördlich von Kopenhagen gelegenen "Dyrehaven" genannten Hirschpark, der bis heute das 1734-1736 von König Christian VI. erbaute königliche Jagdschloss Eremitage umgibt. Nach dem Tagebuch Dahls wurde ein von ihm als "Landschaft mit einer Buche aus dem Hirschpark bei Kopenhagen" beschriebenes Gemälde 1853 für Gräfin von Gersdorf-Hardenberg gemalt, die in Reventlov auf der Insel Laaland in Dänemark beheimatet war. Nachdem ihr das Gemälde - wohl nach Florenz - zugesandt worden war, konnte Dahl im April 1854 die Bezahlung vermerken.
Der Verbleib dieses Gemäldes war bisher nicht bekannt, doch seine Komposition und Größe waren durch eine ebenfalls 1853 datierte Nachzeichnung Dahls nach seinem Gemälde mit den Maßen 91,4 x 71,9 cm überliefert, die eine mit unserem Gemälde übereinstimmende Größenangabe sowie zusätzlich die Angabe "Gräfe Gersdorf in Florenz" trägt (Bergen, Billedgalleri, Inv. Nr. 922, LV 485). Aufgrund von Photographien des Gemäldes und seiner Signatur hat Marie Lodrup Bang, die Verfasserin des Werkverzeichnisses zu Dahl, mit Brief vom 14.9.2010 unser Gemälde als das bisher vermisste Gemälde Dahls anerkannt und seine Authentizität bestätigt.

Zertifikat

Dr. Marie Lodrup Bang, Genf, 14.9.2010.

Provenienz

1854 Grevinde Gersdorf-Hardenberg, Reventlov, Dänemark. - Privatbesitz seit ca. 1930.

Literaturhinweise

Marie Lodrup Bang: Johan Christian Dahl 1788-1857. Life and Works, Oslo 1987, Bd. 2, S. 340, Nr. 1145, Bd. 3, Taf. 492 (Abbildung der Nachzeichnung).